In Gastein auf meiner ersten Kur: Zugegeben, die erste Einfahrt in den Gasteiner Heilstollen erschien mir zunächst ein wenig, nun ja spooky. Aber was tut man nicht alles für die Gesundheit! Und zusammen mit dem Heil bringenden Radon aus dem Stollen ist das GasteinerLand drumherum im April durchaus erlebenswert. Auch und besonders, wenn man auf Kur weilt.

Der Wasserfall in Gastein. Ein Wunder.
Inhaltsverzeichnis
Auf Kur in Bad Gastein – mein erster Eindruck
Im April sind übrigens alle Jahreszeiten inkludiert :-) Man kann nach den Therapien im Pool outdoor schwimmen, oder Radfahren oder Winterwandern oder Langlaufen in Sportgastein (letzteres darf man aber eigentlich nicht als Kurgast). Das Wetter kann im April alles sein: Heiß, sonnig, eiskalt, windig, schnee-reich.
Aber das Wichtigste bei meiner und den meisten Kuren in Bad Gastein: Der Gasteiner Heilstollen.Die schwüle Dampfbadhitze im Stollen war für mich mit jedem Mal viel leichter zu ertragen und ich konnte die Ruhephasen im Dunklen der Stollen direkt genießen. Wunderbar fand ich die unumstößliche Regel, dass während einem Teil der Bahnfahrt und während der gesamten Liegephase Sprechverbot herrschte. Unfassbar, wie schwer manchen Patienten (und ich spreche hier absichtlich nicht von PatientINNEN) dies zu fallen scheint.
Mittlerweilen bin ich vom GasteinerLand als Kur-Location begeistert – und das liegt sicher zu einem guten Teil an diesem einzigartigen Heilstollen. Auch anderswo fährt man zur Schmerzerleichterung in BergStollen ein, aber nirgendwo gibt es diese einzigartige Mischung aus dem berühmten, unterirdisch brodelnden dampfenden Gasteiner Heilwasser, der Hitze und dem Edelgas Radon.
Das Thermalwasser ist in Gastein und Bad Gastein natürlich allgegenwärtig – auch in den Brunnen auf den Plätzen bei den Promenaden.
Gekurt wurde hier ja schon quasi immer: Kaiserin Elisabeth schätzte das radiumhältige Gasteiner Heilwasser bereits und kurte und dichtete (traurig) hier (genervt von allfälligen Tee-Verabredungen mit Kaiser Wilhelm und offiziellen Diners), das erste Kraftwerk am berühmten Wasserfall gehörte Kaiser Franz Josef (zur „Illuminierung“ Bad Gasteins) und alle posierten sie hier am weltberühmten Wasserfall: Hans Moser, Theo Lingen, Max Reinhardt, Kaiser Wilhelm und der Schah von Persien. Thomas Mann, Attila Hörbiger und Willy Birgel. Mozart, Schubert, Grillparzer und Johann Strauß.
Als ich während meiner Kur das erste Mal durch Bad Gastein spazierte, war aber nur noch wenig vom einstigen kaiserlich-königlichen und mondänen Nachkriegs-Flair zu spüren. Das monumental hässliche Kongresszentrum thront verlassen in der Mitte, die einstigen prunkvollen Hotels teilweise leer und verfallen, Baustellen und geschlossene Geschäfte mit verwahrlosten Auslagen allerorten. Liegt aber wohl auch daran, dass die Sommersaison für die Wanderer (Yoga Wochen in Gastein!) erst wieder im Mai beginnt.
Mittlerweilen (März 2019) hat sich viel getan. Ein Update kann man in meinem Bericht vom Sommer lesen – als hier in Gastein die Sommer.Frische.Kunst allgegenwärtig war und sich endlich herausgestellt hat, wie es mit Gastein weitergeht. Es geht weiter! Hurra, Gastein lebt wieder auf. Ganz bald und fast schon am Wege.
Das berühmte Badeschloss, an dessen Portal und Feststiege einst Sissi und Franz Josef sowie Kaiser Wilhelm posierten, ist nur noch eine brachliegende Baustelle. Und dort wo heute das ungenutzte Kongresszentrum den Ort verschandelt, stand vor 150 Jahren die sogenannte Wandelbahn (Eine Art Wandelhalle) zum Promenieren bei schlechtem Wetter. Heutzutage bevölkern die Kurgäste die schön angelegten Promenaden – den Höhenweg und die Kaiser Wilhelm Promenade. Die Erzherzog Johann Promenade und den Wasserfallweg, der hinabführt zur Ache bis nach Bad Hofgastein.
Wo früher in offenen Holzrinnen das kostbare Thermalwasser von den zahlreichen Quellen in Bad Gastein zu ausgewählten Kurhäusern bis nach Bad Hofgastein geführt würde, verläuft heute entlang des Wasserfallweges die unterirdische Kur-Leitung. So konnte ich auch in meinem Hotel Tirol im Thermalwasser schwimmen.
Der Gasteiner Heilstollen: Die Hitze, das Radon und auf Kur mit Hund
Kurz: Ich schwöre auf den Gasteiner Heilstollen und davon überzeugt, dass er mir bei den Bewältigung meiner Schmerzen geholfen hat. Zweimal habe ich genau davon berichtet, wie es mir im Stollen bei der Hitze und der Feuchtigkeit ergangen ist:
- Glück auf im Bademantel – Meine ersten Einfahrten in den Gasteiner Heilstollen
- Ich bin wieder da: Heilstollen Reloaded
- Sogar mit Hund: Auf Kur mit Hund in Gastein plus Heilstollen. Alles geht.
Wandern in Gastein
Gleich hinter meinem Hotel gings übrigens bergan – über die von Kurgästen gern frequentierten Kaffeehäuser – zum Gasteiner Höhenweg. Offiziell zwei Stunden ist man bis ins Kötschachthal zum Hoteldorf Grüner Baum unterwegs. Wer oft auf den einladenen Bankerln rastet, fotografiert und schaut, kann schon mal länger brauchen. Retour gehts über Gadaunern und den Achen-Weg oder gleich mit dem stündlich fahrenden Bus.
Die Hängebrücke am Stubnerkogel: Unbedingt rauf!
Noch schnell vor Saisonschluss erwischte ich eine Gondelbahn vom Angertal auf den Stubnerkogel (Hunde fahren gratis mit!) – um die spektakuläre Hängebrücke und die geniale Aussichtsplattform zu besichtigen. Bei Kaiserwetter fuhr ich mit WIEDERUNTERWEGS Auto Humboldt zur Talstation – von den Frühling in den Winter. Während an der Ache kurzärmelig der Sonne gefröhnt wird, war hier oben die SkiSaison noch im vollen Gange.
Hochrisikosportarten wie Skifahren sind jedoch während der Kur verboten – nicht aber Wandern und Spazierengehen. Und das kann man im April in Sportgastein wochenends auch auf wunderbar präparierten Schnee-Wanderwegen. 15 Minuten von Bad Hofgastein entfernt erwartete mich dort eines Sonntags dann auch ein WinterWonderLand mit 360 Grad Panorama vom Kreuzkogel: Die Niederen Tauern, die Hohen Tauern, Blick nach Kärnten, auf die Glocknergruppe und bis zu meinem geliebten Dachstein und dem Gosaugebirge – der kurzte Anstieg von der Bergstation zum Gipfelkreuz lohnt unbedingt.
HINWEIS: Ich verbrachte im Rahmen meiner Kur 3 Wochen im Gasteiner Land.
1 comment
Hallo Angelika,
ein schönes Fleckchen und Sprechverbot uiui denke ich mir, das das einigen schwer fällt und sich daran nicht halten. Schöne Bilder, danke fürs Mitnehmen.
LG Tanja