Mit Fifty Five hundetauglich angezogen. Ein Produkttest.

by Angelika Mandler-Saul

[Anzeige*] Mindestens vier Mal pro Tag bei jedem Wetter oder Unwetter gehen wir raus. Hund Coffee und ich. Dabei ist das Wetter überdurchschnittlich oft einfach nur unterdurchschnittlich mies.

Ausnahmsweise schönes Wetter beim Test. Aber natürlich windig, wie es sich gehört beim WINDPROOF Test der Jacken. Zwiebellook-Test.

Deswegen bin ich an einem normalen Arbeitstag im Homeoffice zu jeder Zeit hundetauglich angezogen. Wenn ich also nicht zu Terminen in die Stadt fahre oder sonst irgendwie vermeintlich repräsentativ wirken muss, trage ich täglich Funktionskleidung. Outdoorgwandl, wie ich sage, active outdoor sportswear, wie die Hersteller sagen.. Den ganzen Tag: Vom ersten Hundegassi um 6:30 bis abends nach Feierabend. Übrigens auch bei den meisten Presse- und Recherchereisen, schließlich schreibe ich übers Unterwegssein in der Natur.

Der Wind geht bei uns immer. Ein normaler Hundespaziergang. Einer von vielen. Das ist das getestete Gilet.

Mein Verschleiß an Softshelljacken, Fleece Pullovern, Regenmänteln, Funktionsleiberln, Trekkingschuhen, Mützen und schmutzabweisenden Hosen ist deshalb besonders in der sonnenfernen Saison von November-April daheim im Weinviertel ein immenser.

Coffee ist hingegen immer fertig und adäquat angezogen, beneidenswert vor allem in der obgenannten nebligkalten Gatschsaison. Nun ist Coffee ein durchtrainierter, sportlicher, fettfreier männlicher Hund, während meine Formen abschnittsweise eher barock wirken. Solche Frauen einzukleiden wiederum widerstrebt den meisten Herstellern von Funktionskleidung offenbar derart, dass sie ihre „Markenware im Outdoor-Segment“ gerne maximal bis Größe 42 produzieren, welche wiederum gefühlt nur einer 14 Jährigen oder einer Marathonläuferin wie angegossen passt (meine Meinung). Der Gedanke, dass Frauen mit abschnittsweise barocken statt gotischen Formen auch bewegungsfreudig, naturverbunden sportlich und damit potentielle Kundinnen sein könnten, kommt diesen Herstellern offenbar auch im Jahre 2017 noch nicht in den Sinn. Es gibt also in meinem speziellen Körpersegment nur selten wirklich wie angegossen passende Outdoor-Kleidungsstücke.

Es gibt auch Ausnahmen. Am Testtag war Sonnenschein im Weinviertel! In Gilet mit Hund.

So pflegen die bekanntesten Hersteller aus mir unerfindlichen Gründen etwa unfassbar enge, kurzen, untaillierten angebliche „Damen“-Funktionsjacken anzubieten, die bei jeder Bewegung in die Taille raufrutschen, wo sie sich sehr unschön und vor allem unsportlich anlassen. Wobei die wenigsten Frauen ja über männliche Abmessungen verfügen.  Bei unsereins lassen sich dann solche Jacken über die Hüften natürlich nicht schließen, schlottern dann aber dafür obenrum. Auch ist es diesen Herstellern bislang entgangen, dass barocke Hüftformen nur selten gleichzeitig auch mit hünenhaft überlangen Beinen einherzugehen pflegen: Eine Größe 44 bei der Hose passt vielleicht um die Hüfte so lala, um die Taille ist sie dann 10 cm zu weit und bei den Hosenbeinen dabei einen gefühlten halben Meter zu lang. Soweit meine ganz persönliche Ausgangssituation.

Der Test: Fiftyfive Outdoor Wear.

Nun durfte ich einen mir bislang unbekannten Hersteller namens FiftyFive testen, der in China produziert und selbst importiert und (unter einem neuen Namen) seit über 20 Jahren am Markt zu sein scheint. Der Name sagte mir zunächst nichts, aber nur zu gern probiere ich mal wieder ein paar Kleidungsstücke für die nächsten Reisen mit Hund. Mir wurden eine Softshelljacke, ein Softshell Gilet und eine Outdoor Hose zur Verfügung gestellt, hier mein Testbericht von outdoors – zufällig bei Schönwetter.

FiftyFive – MEINE MEINUNG:

Die getesteten Kleidungsstücke kamen aus Deutschland geliefert (laut Label Produktion in China) und wirken gut verarbeitet und vernäht, sind durchgängig überall gebranded (bestickt) und haben reichlich Ersatzteile für die Reißverschlüsse dabei. Alle drei Softshell Produkte sind laut Beschreibung winddicht, wasserdicht und atmungsaktiv. Die verwendete Membrane nennt sich bei Fifty Five „Five-Tex Membran“. Mein Mann ist ein Wasch-Junkie und liebt es, jeder Funktionskleidung (und wir haben derer reichlich) den Waschgang zukommen lassen, die sie verdient. Der ist nun mal bei Merino Wolle ganz anders als bei synthetischer Sportkleidung oder bei regenfester Sportswear. Die Fifty Five Produkte dürften aber den normalen 30 Grad Waschgang ohne spezielles Waschmittel vertragen. Bei jedem Produkt sehen übrigens die eingenähten Labels anders aus – das könnte ein durchgängiges Branding vertragen.

Label beim Gilet

Winddicht waren sie tatsächlich im Test beim Hundespaziergang und auch atmungstechnisch war die Oberbekleidung angenehm zu tragen – im Zwiebellook. Die Wassersäule konnte ich vorerst noch nicht testen, aber mit dem WINDPROOF war ich im superwindigen Weinviertel wirklich sehr zufrieden.

Winddicht? Ja, vollkommen.

Überraschenderweise passte die Softshelljacke mit Größe 46 angenehm um die Hüfte und war sogar ein klitzekleines bisschen tailliert, sodass sie obenrum nicht zelt-artig wirkte. Mir persönlich war sie aber wieder zu kurz – ich habs lieber, wenn meine ganze Lendenwirbelsäule warm bedeckt ist und die Jacke nicht mittendrin „aus“ ist. Dafür sagt mir die Farbe sehr zu: „merlot“ – das hat schon was.

Die Farbe kommt gut im Weinviertel.

Von mir aus könnte die Jacke etwas länger und taillierter sein. Dafür die Hose kürzer (hier: umgekrempelt)

Beim Gilet (eigentlich für Segler, sagt der Katalog) wirkt die Kapuze dazu etwas „too much“ auf den ersten Blick, aber da ich immer gern was Wärmendes am Kopf trage – auch wenn ich am Körper nicht friere – ist das ein nettes Goodie. Vor allem für die windigen Spaziergänge hintaus im Weinviertel, wenn dann doch irgendwann wieder die Sonne scheint. Das Gilet werde ich also eher in der Übergangszeit tragen, wenn ich bei Schönwetter aus dem Haus gehe und mich oben am Hügel dann der Weinviertler Hackwind erwischt. Sehr schönes Blau übrigens mit zitronengelben Nähten, mal was andres.

Obenrum passt alles.

Könnte etwas länger sein, das Gilet – über die Lendenwirbelsäule. Die Farbe gefällt mir ausnehmend gut. Die Kapuze ist 3D – was wohl heißt, dass sie dreifach verstellbar ist.

Die Softshellhose muss natürlich um über 10 cm gekürzt werden (obwohl ich 1,69 groß bin) – aber schon beim Auspacken wurde ich informiert, denn auf der Hose klebte ein Sticker: „Einfach kürzbar“ – na, da war ich gleich beruhigt. Warum eine Frau mit Größe 44/46 um die Hüfte und 40/42 bei Oberbekleidung gleichzeitig viel größer sein muss als eine, die etwa überall Größe 38 trägt, ist mir weiterhin unklar. Aber das Kürzen geht sicher wirklich schnell (wenn meine Mum so freundlich ist). Dafür war die Hose um die Hüfte „weiblich geschnitten“ (Heureka!) und elastisch, ich konnte mich also darin sogar angenehm bewegen.

Die Hose – warm und winddicht ist sie in jedem Fall.

Das Atout: Die unweigerlich zu weite Taille (15 cm zuviel Stocff sind da bei mir keine Seltenheit) konnte ich mit dem integrierten Gürtel ordentlich zusammenzurren, so mag ich das. Leider wird die Hose nach einer gewissen Tragezeit beim Gehen dann immer weiter, sie gibt etwas nach. Beim Nachhausekommen schlotterte sie dann schon ordentlich um die Beine, da hätte ich doch eine Nummer kleiner und kürzer vertragen.

OLYMPUS DIGITAL CAMERAOLYMPUS DIGITAL CAMERAFiftyFive Produkttest Web (1 Von 60)

Die drei Funktionskleidungsstücke dürfen übrigens nach der Teststellung im Weinviertel mit mir auf die nächste Reise kommen und DORT müssen sie sich im beinharten Zweittest nochmals bewähren: Im November an der Nordseeküste. Dann werden wir schon sehen…

Heute noch im Weinviertel, bald im Test an der holländischen Nordsee.

INFO lt Fifty Five:

  • Hersteller: Fifty Five
  • Produktion: BSCI geprüfte Produktion (Business Social Compliance Initiative) Wird jährlich von einem unabhängigen Gutachter überprüft
  • Fifty Five legt Wert auf soziale Absicherung und Standards bei der Produktion

HINWEIS: Die Kleidungsstücke wurden mir von FiftyFive.eu zur Verfügung gestellt. Wie unschwer erkennbar, handelt es sich bei diesem Test um meine höchstpersönliche Meinung.

*Anzeige: Dieser Beitrag enthält Werbung. Der Inhalt und meine Meinung wurden dadurch nicht beeinflusst. Weitere Infos: www.trusted-blogs.com/werbekennzeichnung

1 comment

martinazuengel 12. November 2017 - 14:59

Haha, liebe Angelika, wie schön Du die weiblichen Herausforderungen, die Frauen wie unsereins zu bewältigen haben, beschreibst … bei mir kommt erschwerend hinzu, dass ich 1,80 m bin … mir sind die meisten Jacken auch gefühlt zu kurz oder stellen überdeutlich die Form meines Bauches dar …
Wir sehen uns in Holland!
Viele Grüße
Martina

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