Flughafen Wien, die Besucherwelt: Im Oktober 2017 wurde die neu gestaltete Besucherwelt am Flughafen Wien Schwechat eröffnet und wir haben sie im Team besucht. Ein Ausflugstipp.

FLughafen Wien Besucherwelt
Inhaltsverzeichnis
Flughafen Wien – Die Besucherwelt für die ganze Familie
(Ausflug)
Ganz früher, als das Fliegen noch aufregend war und man tagelang davon erzählte, wenn man einmal auf der Besucherterrasse des Flughafens atemlos den Fliegern beim Starten und Landen zugesehen hatte – da brauchte es noch keine eigene Erlebniswelt. Da war das Schauen und das Dabeisein schon mehr als genug. Heute inszeniert man den Familienausflug zum Flughafen Wien Schwechat als Erlebnis – und ich finde das in höchstem Maße erbaulich.
Bei der Konzeption der Erlebniswelt war Kinder-Kenner Thomas Brezina involviert. Wer, wenn nicht er – weiß, was junge Besucher sehen wollen? Aber nicht nur junge, auch uns Forty-Somethings und BestAger, die wir wahrlich oft fliegen, hat die neue Besucherwelt brennend interessiert. Begleitet wurden wir bei unserem ersten Besuch von einer engagierten Mädels-Riege – „Team Airport – Wiederunterwegs“.

Am Terminal der Besucherwelt am Flughafen Schwechat
Was gibt es Neues in der Besucherwelt 2019? Seit unserem ersten Besuch hat sich einiges getan. Seit Jänner 2019 hat die Besucherwelt mit Erlebnisraum und Rundfahrt auch jeden zweiten Sonntag geöffnet, was Familien nicht unwesentlich erfreuen wird. Ab dem Frühling wird man zudem eine Sonderführung mit Blick vom Tower, dem höchsten Flughafen Tower Europas mit seinen 109 Metern, vor-buchen können. Dazu kommen noch Spezialtouren zum Airbus A380, dem größten Passagierflugzeug der Welt oder sogar die dazugehörige Premium Tour: Da darf man dann den Riesenflieger von Emirates auch innen mit Business und First Class besichtigen – zweistöckig, ist ja wohl klar! Ein super Geschenk wäre die VIP Tour, die mit einem kleinen Sektempfang startet und im Ehrenhof des VIP Terminals – wie bei einem Staatsgast – beendet wird.
- Besucherwelt = Geführte Busrundfahrt, Erlebnisraum und Besucherterrasse Dauer: Mindestens 2-3 Stunden einplanen
- NÖ-Card: gilt für einmalige Standard-Tour, Tipp: Vorher Kommentare als Anregung durchlesen
- Öffnungszeiten: Mo-Sa 8 – 13 Uhr, Jeden 2. Sonntag 8 – 18:30 Uhr
- Standardpreise: Kids: €10,90, Erwachsene: €15,90, Family: €39,90
- Erlebnisraum mit 4 spannend gestalteten Multimedia-Räumen
- Sondertouren für kleine Kinder, in der Nacht und für Feuerwehr-Fans
- A-380 Sondertour und Premium
- Tour VIP TOUR mit Sekt: 2,5 Stunden, €35
- TIPP: Noch eine Familien-Bewertung gibts bei Mamilade nachzulesen
Flughafen Wien – Check In am Besucherwelt Terminal
Wir starteten am neu bezogenen Besucher-Terminal, der (nahe dem Parkhaus 3) beim „alten“ Terminal 1 dankenswerter Weise hervorragend und durchgängig angeschrieben ist: So finden auch diejenigen hin, die nicht am Airport arbeiten oder Vielflieger sind. Bei unserem Erst-Besuch war noch einiges in Arbeit, mittlerweilen ist alles fertig und harrt der interessierten Familien. Während des Check-Ins gibt es einiges zu bestaunen und wir vertrieben uns die Zeit mit Airport Kürzel Rätselraten. Und der Herr Purser wusste auch nicht alles – so ist das!

Unser Besuch im Oktober 2017: Die Besucherwelt in Arbeit.

Flughafen Wien: Boarding beim Besucherwelt Bus

Unser Gate am Flughafen Schwechat
Unsere persönliche Buschauffeurin Sabine Schrittwieser trafen wir an „unserem“ Gate B 31 und sie war ein wahrer Glücksgriff. Freundlich, zuvorkommend und selbst offensichtlich ein Flughafen-Freak begrüßte sie uns beim Bus-Boarding und fuhr und betreute uns während der Rundfahrt am Vorfeld. Zuvor wurde die ganze Truppe noch, so wie auch die normalen Reisenden, durch die standardmäßige Security Abfertigung geschickt und fand erst wieder – etwas konfus – am Gate zusammen, wo der Bus wartete. Frau Schrittwieser übernahm die Boardingpass-Kontrolle und fuhr mit uns 50 Minuten über „die Platte“ (das Vorfeld) und verstand es, uns freundlich, lustig und selbst hochmotiviert in die Geheimnisse des Flughafenbetriebs einzuführen. Ihre eigene Begeisterung für die Triple Seven und das „Abenteuer Flughafen“ glaubt man ihr aufs Wort.

Unser Bus. Mit unserer Fahrerin hatten wir großes Glück, danke!
- es am Gelände 50.000 Brandmelder und 3.000 Feuerlöscher gibt ?
- 5000 Mal im Jahr die Feuerwehr ausrückt und kann im Notfall 12.000 Liter Wasser und 2000 Liter Schaum in 2 Minuten „produzieren“ kann ?
- die Tore der 3 großen Hangars auf Eisenbahnschienen fahren und auch der größte Hangar für den Dreamliner zu klein ist ?
- dass die Reifen eines Flugzeugs nach 1000 Landungen immer ausgetauscht werden ?
- dass die Landebahnen nicht eben, sondern geneigt sind und Rillen haben ?
- dass kleinere Flugzeuge eine höhere Startgeschwindigkeit ((etwa 260-280 km/h) benötigen als große ?
- dass die Pisten eines Airports überall auf der Welt nach ihren Kompassgraden benannt werden ? zB. in Wien die 11/29 und die 16/34.
- die „Finger“ eigentlich „Fluggastbrücken“ heißen ? Sagt aber keiner.
- es „am Boden“ zwei verschiedene Abfertigungsfirmen gibt – EU-Recht.
- dass man um das 10 km² große Airport Gelände auf einem Weg herum wandern oder radeln kann: 26 km lang ist dieser Weg für die „Spotter“ …
- landende Flieger immer Vorrang haben gegenüber startenden ?
- eine Pipeline von der ÖMV direkt zu den Tanks des Airports führt und über Unterflurleitungen zu jeder der 98 Parkpositionen führt ? Es wird also unterirdisch betankt.
- ein Flugzeug zwar schweineteuer ist, aber keinen Rückwärtsgang hat? Es braucht Pushback-Fahrzeuge zum Reversieren.
Besucherwelt Flughafen Wien: Habt Ihr schon mal „einen Flieger umgedreht“?
„Wir drehen den Flieger um“, so nennen es die Abfertigungsfirmen, die einen Flieger nach der Landung in kürzester Zeit wieder startklar machen. 45 Minuten benötigen sie durchschnittlich für eine große Maschine wie die Triple Seven, eine gute halbe Stunde etwa für einen Airbus 320. Nur der Dreamliner, der braucht ganze 2 Stunden dafür. Betankt werden alle Flieger unterirdisch.

Und das ist eine Vorrichtung zum Testen der Triebwerke eine Flugzeugs.

Und ein bisschen Kunst gibt es hier auch :-)
Die AUA Maschinen wurden übrigens gerade wieder umlackiert: Sie müssen in Zukunft auf ihren hellblauen Bauch verzichten und bekommen stattdessen dort ein „Servus“ verpasst. Das und noch viel mehr erfuhren wir auf der wirklich spannenden und sympathisch gestalteten Bustour, dazu bekamen wir Einblicke in die Besonderheiten der Flieger, die gerade so rumstanden. Frau Schrittwieser fuhr an die parkenden Maschinen so nah wie möglich ran, machte auch die eine oder andere Ehrenrunde, um uns etwas Interessantes zu zeigen und gestaltete die Tour sehr persönlich.
Übrigens: Wenn ein Flugzeug die Tragflächen am Ende ein bisserl „aufgezwirbelt“ hat, dann nennt man diese aufgedrehten Enden „Sharks“ – die sparen Treibstoff!

Flughafen Wien Schwechat – Hier sieht man die Stromversorgung des parkenden Fliegers.
Danach ging es mit einem riesigen Aufzug hinauf in die neue Erlebniswelt – auf unserem kleinen Ticket war unsere Destination verzeichnet: Unser Flug führte nach TOKYO. In vier Erlebnisräumen warteten verschiedene Installationen auf uns, die uns durch die Welt des Towers und der Fluglotsen führte, uns zeigte, was im Cockpit bei Start und Landung so abgeht und ein geniales Video bewies uns im 24 Stunden Zeitraffer, dass der Flughafen niemals schläft.
Mit unserem „TOKYO“ Ticket wurden wir nacheinander durch alle 4 Multimedia Räume geschleust. Lustig und familiengerecht gestaltet war das Filmchen über den Weg eines Koffers, sobald ihn die Familie eingecheckt hat. Auf den im Video mitfliegenden Familienhund, der in seiner Box in den Flugzeugbauch kommt, hätte ich aber gerne verzichtet :-)
Besonders witzig fand ich die Sammlung von Flugzeug Miniaturen – das waren ein paar ganz feine Fundstücke dabei…
Besucherwelt Flughafen Wien: Für die ganze Familie
Umfragen am Ende des Ausflugs im „Team Airport“ ergaben übrigens eindeutig Präferenzen für die Story mit dem Koffer und dem Video Erlebnis im Cockpit. Sprecher bei den Filmen war übrigens ebenfalls Thomas Brezina, der Mit-Gestalter der Erlebniswelt.
Danach noch ein Spaziergang auf der 1800m² großen Besucherterrasse (nochmals Security Check, weil die auch extra um 5 Euro besucht werden kann) – wer „Flightradar“ als App installiert hat, weiß genau, was da gerade landet. Ein beeindruckender Ausblick!
TIPP: Ab 1. April 2018 ist in der NÖ-CARD ein Besuch inkl. Bustour, Erlebnisraum und Terrasse inkludiert!
MEINE MEINUNG: Ein super Ausflug für die ganze Familie! Unbedingt Tickets vorher online reservieren und sich den neuen Erlebnisraum nicht entgehen lassen. Übrigens: Es gibt auch die „FOLLOW ME“ Tour für Kids. Wir hatten drei Damen im Alter von 10-14 Jahren dabei, für die war jedoch die Standard-Führung optimal. Wir waren zudem in Begleitung unseres persönlichen Pursers, so erfuhren wir auch gleich ein paar Interna über die Arbeit von FlugbegleiterInnen am Airport… Kann ja nie schaden.
Noch ein Familienausflugstipp gefällig? Vielleicht zu den Wölfen im Wildpark Ernstbrunn?

Wir zwei als Besucher am Flughafen Wien #wiederunterwegs
3 comments
Das Betankungsbild ist falsch in der Besucherwelt Story. Hier ist nur die Stromversorgung angeschlossen.
Werde ich korrigieren. Danke.
Hat echt Spaß gemacht. Hatten aber auch sehr interessierte Youngster als Begleitung.