Pannonien. Eine Römische Provinz. Erstes Jahrhundert nach Jesus Christ Superstar. Eine der wichtigsten Städte dort? Carnuntum. Erst nur ein Militärlager für etwa 6000 Mann, später ein wichtiger Handelspunkt und die Hauptstadt Oberpannoniens. Heute: Ein super interessantes Ausflugsziel.
Inhaltsverzeichnis
Carnuntum: Hier, wo die Vergangenheit beginnt…
…war einmal ganz schön viel los. Denn die römischen Legionäre der Militärstadt Carnuntum brauchten schon vor 200 Jahren natürlich auch die begehrten sozialen Zerstreuungen einer nahen Zivilstadt mit allem Drum und Dran. Etwa um 200 n. Chr. hatte Carnuntum seine größte Ausdehnung erfahren: Hier wohnten und arbeiteten, spielten und trainierten 50.000 Menschen auf einer Fläche von 10km².
Die nahe Donau war die Grenze (der „Donaulimes“ – UNESCO Weltkulturerbe) zu den Barbaren im Norden, den Germanen. Aber hauptsächlich war die Donau eine Handelsstraße am Wasser.
Bis 433 n.Chr. wurde es hier nicht langweilig (auch weil die Bernsteinstraße hier in das Römische Reich mündete) – dann kamen die Hunnen – Carnuntum leerte sich und verfiel. Im Mittelalter siedelte man sich hier wieder an und logierte in den Überresten römischer Villen und nutzte die verfallenen, einstigen römischen Bauwerke als Steinbruch mit freier Bedienung. Bis nach Wien schleppte man die Steine aus Carnuntum, um dort zu bauen.
Das Militärlager und die Zivilstadt von Carnuntum lagen unter der Erde, etwa einen halben Meter tief. Dass da was war, sah man aus der Vogelperspektive: Gelbe Linien verliefen in den Äckern dort, wo einst die römischen Mauern standen. Der Großteil von dem, was wir heute besichtigen können, wurde in der Nachkriegszeit des 2. Weltkriegs ausgebuddelt. 2011 fand man noch die Gladiatorenschule, eine Sensation! Aber, spannendes Detail: Erst 0,5 Prozent der Anlage sind heute ausgegraben.
Dieses (zivile) Stadtviertel des frühen 4. Jahrhunderts n. Ch. können wir heute besuchen, besichtigen und begehen. Mit der Familie, mit dem Kinderwagen und mit Hunden. So sind etwa Häuser wie das des Lucius, eine fast luxuriöse Stadtvilla mit Wandmalereien, ein Wohnhaus mit kostbarem Bodenmosaik, das Haus eines Ölhändlers und auch ein damaliger „Wellness-Tempel“ – eine römische Therme – zu besichtigen.
Das Gemeindezentrum war das Amphitheater (13.000 Menschen), es gab befestigte Straßen, einen Kanal mit Abwassermanagement (inkl. „Kanalsklaven“), ein Forum als Hauptplatz. Je reicher ein Bürger, desto mehr Fußbodenheizung – erfahren wir von Frau Mitterer, die uns durch die Anlage führt. Die wurde übrigens mit Holz angefeuert und der wärmende Rauch unter den Boden in auf kleinen Säulen liegenden Rohren in die jeweiligen Zimmer geleitet.
Da damals ein regelrechter Hype um die Gladiatoren herrschte, dürfte es auch Souvenirläden, Verpflegungsstationen, richtige Fanclubs und fast einen Devotionalienhandel rund um sie gegeben haben – quasi an der „Vergnügungsmeile“, die von der Legionsstadt in die City führte. Da liegt es für mich auf der Hand, dass schon die Römer dringend Wachhunde benötigt haben mussten – warum gäbe es denn sonst die Schilder an den römischen Pforten mit „Cave canem“ („Achtung, Hund!“)?
Eben, und damit sind wir bei meinem Lieblingsthema. Ein Ausflug mit Hund(en) nach Carnuntum ist möglich und macht Sinn, denn: Hunde sind herzlich willkommen in der Römerstadt Carnuntum.
Durch die weite Anlage bis hin zum Heidentor (UNESCO Weltkulturerbe) und Amphitheater bietet es sich sogar an, den Vierbeiner mitzunehmen und gleich mit einer ausgiebigen Besichtigungstour in Hundebegleitung über das weite Areal zu starten.
Das Amphitheater der Militärstadt haben wir leider diesmal nicht gesehen, dort gäbe es eine neue Multimedia Station, die einen riesige interaktive Stadtplan des antiken Carnuntum zeigt. Haben wir verpasst, leider.
Sind Hunde in der Römerstadt Carnuntum erlaubt?
Natürlich kann man die rekonstruierte Römerstadt Carnuntum individuell besuchen. Hunde sind im Stadtviertel und bei den Amphitheatern sowie auch auf dem Weg zum Heidentor und zur Gladiatorenschule selbstverständlich – an der Leine – erlaubt. Sogar bei Events wie den Gladiatoren- oder Römerfesten dürfen sie mit von der Partie sein, da aber ggf. mit Maulkorb. Mit der Niederösterreich-Card darf man übrigens einmal gratis rein in die Römerstadt. Hunde sind immer gratis :-). Auch die empfehlenswerten Führungen darf man in Hundebegleitung mitmachen!
Die Wanderrouten Carnuntum eignen sich hervorragend, um sich mit Hund in der Römerstadt ein wenig umzutun, danach bietet sich eine Führung an (da dürfte sich dann schon ein wenig Ruhebedürftigkeit seitens der Vierbeiner ergeben…). Auch im Gasthaus „Marc Aurel“ und im Inneren sämtlicher rekonstruierten Häuser inklusive römischer Terme und den Wohnräumen plus Gemeinschaftsklo wie auf meiner Tibet Reise – Hunde dürfen mit rein. Somit ist die Römerstadt Carnuntum eine lohnender Ausflug für die ganze Familie.
In Bad Deutsch Altenburg befindet sich noch das archäologische Museum Carnuntinum, dort muss der Hund draußen warten.
Ein Hunde-Ausflug nach Carnuntum mit Vela On Tour
Treffpunkt ist der große Parkplatz beim Haupteingang Carnuntum. Wie stets auf unseren Vela On Tour Ausflügen sollten die Hunde zunächst im Auto bleiben, währen Chefin Uli uns begrüßt und die begehrten Willkommensgeschenke auspackt. Dann geht´s los: Mit 11 Hunden in allen Formen, Größen, Farben, Altersklassen und Stimmungslagen ;-) geht´s los zum Heidentor zum ersten Foto-Shooting. Soviel Zeit muss sein, Römer hin oder her!
Danach spazieren wir weiter zum Amphitheater der Zivilstadt. Dazwischen bleibt reichlich Zeit für alle Vierbeiner, um zu schnuppern, bellen (wenn´s denn sein muss, Coffee!), spielen, stänkern und alles, was halt so erledigt werden muss.
Auf dem Wanderweg liegt eine nette eingezäunte Hundezone, wenn das kein Zeichen ist. Einige nutzen die Gelegenheit zum Rumtoben, andere machen Fotos und kümmern sich um durstige Hundeseelen. Dann geht´s gemeinsam in das schöne Hauptgebäude von Carnuntum.
Erst steht noch eine kulinarische Pause bei Marc Aurel am Programm, dann startet unsere Führung: 11 Hunde und ihre Menschen harren der Ausführungen rund um die einstige Bedeutung der riesigen Stadt im römischen Pannonien. Die Führung dauert etwa eine Stunde. Mit oder ohne Hund :-)
Video: Wenn Hunde sich für die Römer interessieren
Lohnende Ausflüge rund um Carnuntum
Schloss Hof mit seiner traumhaften Barockanlage (und den entzückenden Barockeseln) ist ein schönes Ausflugsziel, dort allerdings sind Hunde nicht gestattet.
Dann schon lieber zum Schloss Eckartsau fahren, den tollen Schlosspark erwandern und sich im Frühling ein Meer von Narzissen und Bärlauch anschauen und erschnuppern. Schöne Spaziergänge haben wir auch schon im Nationalpark Donauauen absolviert (mit Wasserzugang zum Pritscheln). Und wo landet alljährlich der erste Storch? Nein, nicht in Rust – sondern in Marchegg bei den Przewalski Pferden, wo es auch lohnende Spaziergänge und schöne Kurzwanderungen für Hunde und ihre Menschen gibt .
