Camping in Südtirol: Unsere Lieblingsplätze in den Dolomiten

by Angelika Mandler-Saul

Eine Woche Camping in Südtirol: Türkisgrüne Seen wollten wir sehen, Campingplätze mit Aussicht finden, ein bisschen UNESCO Dolomitenluft schnuppern, im Fluss plantschen und die kolossal beeindruckende Landschaft genießen – zwischen Toblach und Völs.

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Rund um die Drei Zinnen

Die Dolomiten und die Naturparks: UNESCO Welterbe in Südtirol

Gleich zu Beginn unseres Südtirol Kurztrips mit dem Camper waren wir im Grand Hotel Toblach, quasi einem Schwesternhotel des Südbahnhotels am Semmering oder auch jener rund in Opatija, dem ehemaligen Abbazia – alle an der Südbahn gelegen. Dort nämlich befindet sich das Besucherzentrum mit Ausstellungen zu den Naturparks Südtirols und zum UNESCO Welterbe der Dolomiten. Am liebsten wären wir danach alle Naturparks abgefahren und alle Panoramastrecken. Eine wunderbare Einstimmung auf unsere Pläne der nächsten Tage in Südtirol.

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Unsere liebsten Campingplätze und Stellplätze: Überblick

Basislager war zunächst der Campingplatz Toblachersee nahe Neu-Toblach mit dem Naturparkhaus und Besucherzentrum (Dauerausstellung: UNESCO Welterbe Dolomiten) im ehemaligen Grand Hotel Toblach. Zwischen den Naturparks Drei Zinnen und Naturpark Fanes-Sennes-Prags gelegen, eignet er sich hervorragend, um das UNESCO Gebiet Südtirols im nördlicheren Teil zu erkunden. Von dort haben wir den Toblacher See und den Pragser Wildsee erkundet, uns auf die Spuren von Gustav Mahler begeben und den Vierbeiner zum Baden in den Fluss geschickt.

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Ankunft am Camping Toblachersee

Danach waren wir beim Pragser Wildsee, bei der Auronzohütte bei den Drei Zinnen ganz oben (inklusive Umrundung) und weiter unten am Dürren- und Misurinasee auf der Suche nach passenden und leistbaren Stellplätzen.

Eine gemütliche Nacht verbrachten wir am super gelegenen Campingplatz direkt in Klausen und am Schluss der kurzen Südtirol-Campingtour stand noch ein Höhepunkt: Der hoch gelegene Bauernhof Untereggerhof mit seinen aussichtsreichen Stellplätzen in Kanreid nahe dem vielbesuchten Karersee bei Welschnofen – noch so ein Foto-Hotspot angesichts der Marmolata und des Latemar.

Campingplätze in Südtirol: Unsere Auswahl

Hier kommt unser persönlicher Reisebericht rund um diese Campingplätze in Südtirol plus ein paar Tipps für Aktivitäten rundum – in den Naturparks der Dolomiten. Einige sehr bekannte Campingplätze, wie etwa die Lärchwiese, den Caravanpark Sexten oder auch die Seiser Alm haben wir – trotz Neugier – diesmal ausgelassen.

1. Camping Toblacher See

Oktober in Südtirol: Der Camping Toblacher See liegt wunderschön, aber halt leider am Westufer des Sees. Für den Herbst bedeutet das: Es wird nachmittags noch schneller kühl beim Camping am See. Wir hatten einen Platz mit Seeblick – manche der terrassenförmig angeordneten Plätze liegen wirklich sehr schön, bei manchen kann man auch Pech haben. Die Sanitär großzügig, das Shop beim Entrée gut gefüllt und täglich frisches Gebäck – natürlich isst man hier Vinschgerln. An meinem Geburtstag leisteten wir uns die Buchung der Outdoor-Sauna für zwei Stunden. Würde ich immer wieder machen. Die See-Umrundung ist ein Muss, vor allem mit Vierbeiner. Auch nach Toblach Ort sind wir geradelt/gelaufen, ebenfalls mit schönen Abstechern zum Fluss, die Drau-Quelle und die Wasserscheide kann man ebenso schnell vom Camping Toblach aus erreichen.

2. Stellplatz beim Pragser Wildsee

Meinen Geburtstag verbrachten wir am Pragser Wildsee, natürlich beileibe nicht alleine. Die Farben des kleinen Sees waren – dank der Sonne, der sich spiegelnden Bergkulisse und des prachtvollen Herbstwetters – genau so, wie man es aus Instagram kennt. Die Umrundung des Sees eröffnet noch schönere Ausblicke, aber das Bootfahren kann man sich sparen. Auch dort am Ufer befindet sich – kleiner als das Grand Hotel Toblach – ein schönes Sommerfrische-Hotel von einst. Mein Fazit zum Pragser Wildsee: Ja, sehr pittoresk – aber der Wolfgangsee, der Almsee oder die Langbathseen im Salzkammergut können da leicht mithalten.

Der große Parkplatz am Pragser Wildsee hat eigene Abschnitte, auf die die Camper bei Einfahrt hingewunken werden. Egal ob man 1, 3 oder 24 Stunden bleibt – same Price für Camper: 20 Euro. Nicht schlecht, um den Menschenmassen untertags mit einer Campingnacht auszuweichen, ganzjährig. Für Kurzbesuche mit Campingbus halt nicht grad wohlfeil, wie meist in Südtirol – wo parkplatzpreistechnisch selten ein Unterschied gemacht wird zwischen kurzer Besichtigung oder Übernachten im Bus. In der Hochsaison ist die Zufahrt für Private zum Pragser Wildsee aber mittlerweilen ohnehin gesperrt – dann fährt ein online buchbarer Shuttle und nix Privat-PKW.

3. Stellplatz Auronzohütte bei den Drei Zinnen

Dort oben – direkt unter den Drei Zinnen – auf dem Parkplatz bei der Auronzohütte auf 2.333 Metern mit dem Campingbus zu stehen und gemütlich die 4 Stunden rund um die Drei Zinnen zu wandern, war ein lang gehegter Wunsch meinersetis. Kein günstiges Unterfangen, wie man schon beim Recherchieren im Vorfeld schnell mitbekommt. 45 Euro legt an ab für die (m.E. kurze) Mautstraße und das Parken oben am WOMO-Parkplatz bei der Auronzohütte bis 24 Uhr des selben Tags. Danach beim Runterfahren anderntags ist eine zweite Zahlung fällig. Offenbar zahlen die, die nach 19 Uhr (also im Stockdunklen im Spätherbst) raufkurven, trotz Übernachtung nur einmal 45 Euro. Sagt einem aber keiner, auch wenn man nachfragt: Die Auskunft im Touristenbüro Toblach war in jedem Falle ganz falsch – die gaben uns die Info, das man für ganze 24 Stunden nur einmal den Preis berappt. Voll falsch. Zu diesem Thema gibt es viele Videos von Campern auf Youtube.

Natürlich, man steht nahe beinander, aber das ist man ja bei Stellplätzen gewohnt. Die meisten Camper sind ohnehin unterwegs beim Wandern, alle anderen sitzen, schauen und staunen still – was für eine Gebirgskulisse. Hinter uns erheben sich unmittelbar die Drei Zinnen, vor der Schnauze unseres Campingbusses (windgeschützt war es aber dort droben nirgends) – sieht man hinab und hinüber zu weiteren Bergesriesen. Überzahlt? Ja, aber ein Traum, dort zu übernachten.

4. Stellplatz Misurinasee unterhalb der Drei Zinnen

Ein offizieller Stellplatz mit V/E und schönem Ausblick auf eine Flanke der Drei Zinnen, aber die Zahlweise hat sich uns bis zum Schluss nicht erschlossen. Offizieller Preis für eine Übernachtung mit dem WOMO 20 Euro, soweit die Info auf der Parktafel. Nur der Automat hat´s nicht so interpretiert und ab Mitternacht einen weiteren Tarif verrechnet: Also 20 Euro pro Tag, 40 für die Übernachtung – übel. Wir haben´s nicht verstanden. Drum waren morgens auch alle anderen so schnell weg…

Wunderschön ist auch ein Park-Zwischenstopp am Dürrensee, der liegt quasi am Weg. Auch wunderbar zum Spazieren und Pritscheln mit dem Hund.

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Am Dürrensee auf dem Weg zu den Drei Zinnen
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Auf der Fahrt zu den Drei Zinnen

5. Camping Gamp in Klausen

Eigentlich schade, dass wir hier nur eine Nacht waren: Im Dunkeln kamen wir an und wurden von der Senior-Chefin ausgesprochen freundlich empfangen und vom Chef persönlich eingewiesen auf einem der unteren Stellplätze, aber mit voller Versorgung. Nicht ganz günstig, aber morgens die Aussicht auf die Burg von Klausen und die ultrakurze Spazierzeit in die City zum Markt – wunderbar. Am Bauernmarkt haben wir Völser Krapfen und frische Äpfel erstanden, dann gings weiter zur nächsten „Hochgebirgsetappe“ nach Kanreid.

6. Camping am Bauernhof in Südtirol: Der Untereggerhof in Kanreid

Wer die engen Serpentinen im Camper raufkurvt, kann sich zunächst mal nicht vostellen, jemals anzukommen oben beim Untereggerhof. Aber dann erhascht man einen Blick auf das Planetarium, dann folgt das Observatorium, schließlich eine kleine Hochalm und plötzlich sind sie da: Die vielen anderen Campingbusse, die schon längst hier oben parken. Die Stellplätze beim Untereggerhof sind perfekt organisiert, das Wasch- und WC Häuschen harrt noch der Fertigstellung. Der Chef beschwert sich ein wenig über die Bürokratie bei der Genehmigung der Stellplätze, den Kosten für die Erschließung und die fehlenden Arbeitskräfte, aber uns gefällt´s dennoch: Im Bauernhof gibts ein winziges WC mit Dusche für die Frauen und ein WC für Männer – klappt auch. Dazu kommt ein Streichelzoo, die entzückenden Esel beim Hof, das Observatorium (Buchen!), der Planeten-Rundwanderweg und das Wirtshaus mit den Schlutzkrapfen – kein schlechtes Rundumpaket für einen Stellplatz so hoch oben.

Und eins hab ich noch gar nicht erwähnt: Den Ausblick auf das Latemar Gebirge – unvergesslich, vor allem in der Abendsonne in Eselgesellschaft. Und nach dem Abendessen dann noch im Mondenschein in den klaren Sternen-Himmel schauen, da vergisst man die Kälte schnell. Eine unsere schönsten Campingnächte auf der ganzen Italienfahrt inklusive der oberitalienischen Seen. Auffahrt über das Eggental.

Anderntags gings dann weiter zum nächsten Foto-Hotspot, dem Karersee – vom Untereggerhof schnell erreichbar. Und nach unserer Südtirol Tour standen dann Camping an italienischen Seen auf dem Reiseprogramm: Am Lago di Como, am Luganer See, Molveno See und der Gardasee – aber das ist eine andere Geschichte: Unsere Campingtour zu den oberitalienischen Seen.

HINWEIS: Wir haben im Herbst 2022 eine Woche in Südtirol verbracht. Die Auswahl der Campingplätze und diese Berichterstattung entspricht unseren persönlichen Erfahrungen und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

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