Was hab ich gelernt und was war neu für mich? Was hat mich überrascht? Hier kommen meine ganz persönlichen wichtigsten Erkenntnisse und AHA-Momente vom Branchentreff Camping Gipfel 2025 in Graz.

Foto: Campinginitiative Steiermark, Fischer
Inhaltsverzeichnis
Best Of Camping Gipfel 2025
Auf Einladung der Campinginitiative Steiermark mit seinen 33 steirischen Campingplatzbetrieben (Bernd Pfandl, 50plus Campingpark Fisching) in Kooperation mit der WKO (Fachverband Freizeit- und Sportbetriebe) habe ich es diesmal zum Camping-Branchentreff in Graz geschafft.
Ein ganz und gar subjektiver Rückblick auf den 2. Camping Gipfel in Graz: Eine Auswahl der für mich interessantesten Themen mit den wichtigsten und teils überraschenden, teils aber (als längjährige Camperin) „sag ich eh schon immer“ Erkenntnissen. Die Sprecherinnen und Sprecher waren allesamt Profis beim Thema CAMPING in all seinen Facetten und haben mit spannenden Fakten und sinnvollen Zukunfts-Thesen aufgewartet.
Die für mich persönlich wichtigsten Erkenntnisse gibts im Folgenden in Fact-Boxes zum Nachlesen, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Die etwas krude Parkplatzsituation rund um die WKO in Graz wurde mit quasi reservierten Straßenzügen in der Nähe gelöst: Mein Campingbus parkte einige Gehminuten entfernt, ein Schild hinter der Windschutzscheibe wies mich als Camping Gipfel Teilnehmerin aus. Das üppige Catering mit Vollversorgung an Getränken und Kaffee zu jeder Zeit wurde von Sponsor-Firmen übernommen, so etwa der WKO, dem ÖCC, dem Caravan Salon Wels und Gastmanager.
Ganz besonders stolz war man heuer auch auf die Keynote der ÖW-Geschäftsführerin Astrid Steharnig-Staudinger, die auf dem Sprung nach Osaka zur Expo 2025 in Graz vorbeischaute.

Welcome & ÖW Keynote
„Vom Zelteln zum Glamping“ heißt es schon lang am Ferienparadies Natterer See: Georg Giner gibt zu Beginn einen kurzen und sehr persönlichen Einblick in die heißen Themen in Tirol mit etwa „Camping ist Landessache“ sowie die Definition von „Mobilheim“; worüber teils noch Rechtsunsicherheit herrsche. Michael Feiertag von Steiermark Tourismus weiß „Camping hat noch großes Potential bei uns“, denn: „Sogar g´standene Hoteliers aus Graz wollen jetzt in Campingplätze investieren“. Wolfgang Kasic bringt es auch auf den Punkt: „Make Camping great again!“ Und wir Zuhörerinnen und Zuhörer sind während dieser zwei Tage offenbar allesamt der gleichen Meinung. Und ÖW-Chefin Steharnig-Staudinger weiß: Den Camping-Boom in Österreich, den gab es schon vor der Pandemie.

- Der Campinggast ist durchschnittlich 52,1 Jahre alt
- 43% der Camper sind Akademiker
- durchschnittliche Aufenthaltsdauer 9.8 Nächte
- Für Camper ist die Lage wichtiger als der Preis
- Camper sind eine „wertige Zielgruppe“ mit hohem Einkommen
- Es ist ein Mythos, dass „ein Camper nix ausgibt“
- Der Camper will: Naturerlebnisse, außergewöhnliche Unterkünfte, klimabewusstes Reisen, nachhaltige Angebote, Mikro-Abenteuer
- Trends: Off-Grid Camping, Wintercamping, Luxusmobile, Workation
Camping in Österreich – Was Pincamp weiß
Pincamp (seit 2024 mit ADAC, ANWB, TCS) als Digitalisierungsprofi in Sachen Camping (27 Mio Mitglieder in DE, NL und CH) hat auf seinen Plattformen 15 Mio Besucher. CEO Uwe Frers spricht mir aus der Seele: Camper sind digital unterwegs, egal welcher Altersklasse. So liegt es nur zu sehr auf der Hand, dass auch die Campingplätze mehr und mehr digital werden müssen. Frankreich ist dabei Vorzeigeland: Als die am stärksten digitalisierte Campingnation in Europa. In Österreich hingegen sind nur 13% aller Campingplätze online buchbar.

Was ich bislang nicht wusste: Campinganfragen (Google und Co) werden mittlerweilen ganz konkret auch mit Datum gestellt, es wird nicht nur nach der Destination gesucht. Bezüglich Preisgestaltung rangiert Österreich auf Platz 4 mit durchschnittlich 52 Euro pro Platz pro Nacht. Zum Vergleich: Kroatien hat vier Jahre lang in Folge die Preise erhöht (und offenbar die Rechnung in Sachen Buchungszahlen präsentiert bekommen) und steht nun bei 66 Euro, gefolgt von Italien und der Schweiz in Sachen Stellplatzkosten.
Fakt ist aber leider auch: In Österreich war die Campingpreissteigerung fast dreimal so stark wie die hiesige Inflation. Die Qualität des Angebots steige allerdings nicht im gleichen Ausmaß wie die Preise, so Uwe Frers. In Sachen Preis-Leistungs-Verhältnis haben Polen (kann ich bestätigen: Camping in Masuren) und Tschechien die Nase vorn. Ein Aha-Moment: In Relation zur Gesamtzahl aller ADAC „Superplätze“ hat Österreich den zweitgrößten Anteil an diesen.
- Nachhaltigkeit ist auch für Camper immens wichtig bei der Stellplatzentscheidung
- Campingplätze mit Eco-Label gewinnen an Bedeutung
- Frankreich führt in Sachen Eco-Label
- Österreich hat nur zehn mit Ökolabel ausgezeichnete Campingplätze, davon sieben mit dem Umweltzeichen: www.greencampings.at
- Wir brauchen viel mehr solch Eco-zertifizierte Campingplätze in Österreich
- Nachhaltigkeit kann und wird langfristig Kosten senken

ACSI AWARD VERLEIHUNG 2025
Camping wird immer mehr zur Ganzjahresaktivität – das sagt nicht nur die ÖW-Geschäftsführerin, sondern auch ich schon die längste Zeit (im Podcast „Neueste Trends im Camping“ mit den Gastgeber:innen). Wie man Ganzjahresgäste „kriegt“, erzählt auch Ramon van Reine, CEO von ACSI, anhand des Eiland van Maurik Vakantieparks, der sein Personal im Winter behalten will, neue Zielgruppen ansprechen und sein Angebot aufs ganze Jahr ausweitet – weit über „nur Camping“ hinaus. Auch der riesige Union Lido Camper ist Vorzeigeplatz in Sachen Unterbringung der MitarbeiterInnen: Die freuen sich über ein eigenes Wohnareal mit (modernen, neuen) Mobilheimen, denn: „Auch das Personal muss bedient werden in Zukunft.“

Foto: Campinginitiative Steiermark, Fischer
- Ganzjahres-Campingangebot wird wichtiger
- Es ist ehrlicher, den Strom nach Verbrauch zu berechnen
- Es wird weniger verbraucht, wenn nach Verbrauch bezahlt wird (Bsp Europacamping Nommerlayen, LUX)
- Robotisierung ist nicht aufzuhalten: Kiosk, Abservierroboter, Pizza-Automaten
- Ohne APPS geht nix
- Immer mehr geht über Artificial Intelligence, v.a. in Sachen Assistenz-Taks
Im Rahmen des Camping Gipfels 2025 wurden auch wieder die ACSI Auszeichnungen 2025 vergeben. Für mich persönlich am interessantesten: Der Gerhardhof in Tirol wurde als hundefreundlichster Platz ausgezeichnet (muss ich beizeiten verifizieren für mein persönliches Ranking der „hundefreundlichsten Campingplätze in Österreich“, der Grubhof für seine WOMO-Stellplätze (ich liebe seine Plätze direkt am Fluss) und der Terrassencamping Maltatal („Camping in Kärnten“) für das besten Restaurant am Platz. Der beste ACSI Platz 2025: Das Erlebnis Resort Aufenfeld.
Fazit zur Campingtouristik Entwicklung lt. Ramon van Reine: „Weg vom Billig-Image hin zum vielfältigen und nachhaltigen Lifestyle-Segment mit gutem Preis-Leistungsverhältnis!“

Der ÖCC CampingStar 2025 und die Sponsoren
Auch die zahlreichen Sponsoren bekamen ihre Bühne am Camping Gipfel 2025, u.a. die Messe Wels mit dem Caravan Salon und der Österreichische Campingclub (ÖCC), die auch gleich ihren funkelnagelneuen Award präsentierten: Den Camping Star 2025 für Campingplätze – in drei Kategorien: Camping mit Kindern, Camping im Winter und Camping mit Hund sowie einen Publikumspreis. ÖCC Vorteilspartner dürfen sich bereits bewerben und zwar bis 30. Juni 2025. Alle Sponsoren präsentierten sich auch im Foyer mit einem Stand.

Die #Campingfamily in Deutschland
Prof. Dr. Frank Schaal vom BVCD (Bundesverband der Campingwirtschaft in Deutschland) ist nach eigener Aussage noch nicht lange mit dem Thema Camping befasst, aber dennoch schon mittendrin in der Materie und hochengagiert (auch in Sachen „Bringen wir Camping auf die ITB„). Super, bin dabei…
Seine Hauptaussagen für Campingplatzbetreiber in Kurzfassung: „Kümmert euch um die Social Media Themen!“ und „Die Deutschen wollen reisen““. Weiters: Die wichtigsten Themen für deutsche Gäste im Reisejahr 2025 seien Natur- und Aktivurlaube und Nachhaltigkeit. Der Camping-Boom in Deutschland sei zudem ungebrochen: Jede elfte Nächtigung in DE ist auf einem Campingplatz, 15 Mio (!) CamperInnen gibt es in Deutschland. Und auch hier gilt: Die CamperInnen sind eine kaufkräftige Clientèle, die a.a. diesen Trends folgen: Workation & nachhaltig reisen.
Warum kommen Campinggäste nach Österreich? Camping.info erklärt
Max Möhrle hat seine Plattform Camping.info im kleinen Finger – das merken wir ZuhörerInnen auch anderntags bei seinem Workshop sofort. Seine „Goldene Bibel“ mit den „Top 1001 der beliebtesten Campingplätze in Europa 2025“ gibts als Goodie für jede/n TeilnehmerIn des Camping Gipfel 2025, ein wahres Kompendium an Bewertungen, denn: „It´s all about Bewertungen und Renzensionen…“

- Buchungen erfolgen extrem kurzfristig, Vorlaufzeit oft nur 0-2 Tage
- Die meisten CamperInnen reisen mit Partner/Familie, sehr oft auch mit Hund (!)
- Zufriedene CamperInnen legen Wert auf: Lage und Stellplatz Qualität
- TO DO´s: Wellness Angebote und Pool etc auf Website sichtbar machen
- Trends: Ski- und Wintercamping, Gemeinschaft / Events am Campingplatz = Erlebnisfaktor
- Warum kommen CamperInnen nach Österreich? Berge, Landschaft, Seen
In seinem Workshop anderntags tauchen wir noch tiefer in die Wichtigkeit der Bewertungen und Rezensionen ein.
So geben lt. Camping.info sowohl die Anzahl, als auch der Durchschnittswert der Bewertung Ausschlag zur Buchungsentscheidung. So seien etwa 18 Bewertungen mit Wert 4,3 weitaus besser einzuschätzen als 2 Bewertungen mit Note 5.
„Die Macht der Bewertung“: 95 % der Camper lesen Bewertungen und die sind unmittelbar ausschlaggebend für die Buchung, sowohl auf seiner Plattform als auch auf Google. Kann ich bestätigen.
- Wer sichtbar sein will, braucht viele gute und vor allem echte Bewertungen auf den verschiedenen Plattformen.
- Das Moderieren der Bewertungen ist ein Must.
- Das Feedback immer auch ans Team weitergeben!
- Nicht für den Bewerter antworten, sondern für die 100 MitleserInnen :-)
- Warum überhaupt antworten? Es ist ein Moment der digitalen Gastfreundschaft der BetreiberInnen.


Trend: Mobiles Arbeiten, Workation
Leonie Müller arbeitet und lebt bereits das vierte Jahre in ihrem Kastenwagen (New Work Van), der übrigens als einziger direkt vor dem Eingang der WKO stehen darf – beneidenswert ;-), aber natürlich als Anschauungsobjekt. Stichwort.: „Offene Schiebetür“, was ich natürlich als eine der ersten sofort weidlich ausnutze. Meine Erkenntnis zum Arbeiten im Campervan: Ein Stehpult mit Laptop ist viel praktischer, als sich in die Dinette zu quetschen. Eine Dachterrasse hat sie übrigens auch…

Sie sagt: „43% der ÖsterreicherInnen wünschen sich eine dauerhafte hybrid-work Lösung„. Ja, darunter bin auch ich.
- Remote work Möglichkeit ist Kriterium bei Bewerbungen
- Die neue gesetzliche „home Office Regelung“ in Österreich spielt uns dabei in die Hand
- Neuer Trend: „Outdoor facilitation“
- Orte sind Ressourcen, Stichwort „Serendipity“
- Naturerlebnis. Wir wollen „analog bleiben“, aber hybrid arbeiten
- Tipps: WorkNRoll, Wanderkuss, CamperNomads, CamperCamp, Female Vanlife Weekends, Naturcamp 19.9.25 Thulba, Nomad List Datenbank
- Workation Angebote am Campingplatz sind etwa: Workation Fass (Pilsensee), Intercamp Fehmarn (Inselcamp), Co-Working Hütte (Ostseequelle.camp), Cowoliday (Leserignanplage), Campus Albs (Gesäuse, Nachfolge von Emma Wanderer)
- Ideen: Campingplätze als Ort der Workation sind perfekt, auch für Teams und Firmen

rast-stellplatz.at in Kärnten, Foto: Campinginitiative Steiermark, Fischer
Der Caravan-Markt in Österreich: ÖCHV
Thomas Neugebauer als Vorsitzender des Österr. Caravan Handelsverband gibt ein Update über die Zulassungen in Deutschland und Österreich sowie die aaktuelle Initiative zur Änderung der NOVA Berechnung.
Wo suchen uns die Kunden? Hard Facts von onlinejungle.camp
Katharina Gerigk erklärt uns zunächst anschaulich die Camping Generationen und jede/r TeilnehmerIn ordnet sich in Gedanken schon mal mit ein.
Ob Baby Boomer Generation (geb. 1946 – 1964, reist außerhalb der Ferienzeiten, weniger digital angeblich, Telefonieren und Beratung wichtig, liest ev. noch Website, bucht aber telefonisch, ohne creditcard details) oder die
Generation X (geb.1965-1979, reist in Schulferien, familienfreundlich, Preis Leistung wichtig, Zeit ist knapp, informationsgetrieben mit vielen Kanälen zum Recherchieren, Vertrauen in Vergleichs- und Buchungsportale sowie Bewertungen, wollen persönliche Tipps, Facebook als Medium), weiters die
Generation Y (geb. 1980-1995, aktiv, Camping als lifestyle, reisen ganzjährig, workation wichtig, social media als Infoquellen, instagrammability wichtig, sind digital natives, individuelle Erlebnisse im Vordergrund, Arbeit und Freizeit vermischen sich, Vertrauen in Influencer, schnelle Online-Buchung erwünscht, mobile Buchung und Social Media Präsenz wird erwartet) sowie
die Generation Z (geb. 1996-2010, spontan und immer erlebnisorientiert, travel with friends, hyperdigital, sind „always online“, mobile bookings only, Videos und Empfehlungen von Communities wichtig), Bild ist wichtiger als Text, kaum mehr „lesen“und buchen aus sozialen Medien heraus, etwa TikTok-Links).
Diese vier Generationen informieren sich also jeweils verschieden und über andere Kanäle, so sind die Empfehlungen im Überblick, um ALLE abzuholen:
- Empfehlungen, Rezensionen, Bewertungen: Moderieren ist Pflicht – Bewertungsmanagement
- Website mit Buchungsstrecke muss auf allen Endgeräten funktionieren! Testbuchungen machen lassen!
- Buchungsportale nutzen
- Google Business Profil muss vorhanden und aktuell sein
- Social media Profile mit Interaktion sind unumgänglich
- Video content (360 Grad) ist begehrt
- Telefonische Erreichbarkeit ist immer noch wichtig
- Beahldienstleister einbinden
- Zielgruppengerecht kommunizieren, alle Generatioen buchen anders / Customer journey
- Digitalisierung ist Pflicht!
- Der günstigste Preis muss weiterhin stets auf der Website direkt sein
Camping mit KI und Bernd Hamböck
„KI ist mein neuer bester Freund, mein Buddy“, so Bernd von Soft dat sowohl bei seiner Präsentation auf der Bühne als auch anderntags beim Workshop. „Erkläre der KI alles genau so, als würdest Du es deinem Freund erklärten“, dann kann beim „Prompten“ nicht mehr viel schief gehen, sagt er. Er lässt sich von ChatGPT eine Reise vom Attersee nach Norwegen planen und erklärt die Schritte. Wichtig: „KI ist unser Lehrling, wir müssen ihn steuern!“.
Unser Output: Ein KI gestützter Camping-Reiseplan mit Route und Tageszielen, möglichen Aktivitäten, Foto-Spots, Schlechtwetterprogramm und ggf. integrierten Links. „Sagt Eurer KI, was Ihr Euch erwartet und sie wird „spuren“. Auch wichtig: Sie reagiert auf unsere Fragen und ist so flexibel anpassbar und kann auch Komplexes gut aufbereiten – wenn man ihr ganz genau erklärt, was man will. Wie beim best friend halt.
Beim KI Workshop anderntags gehen wir nochmal die Schritte durch und prompten die KI bezüglich Routenplanung: Wann haben wir Chancen, das Nordlicht zu sehen und dann mach uns bitte noch einen Einladungsfolder für den Campingplatz, zugeschnitten auf verschiedene Zielgruppen, etcetc. Wir wollen alles und das jetzt sofort!
Ja, die KI spurt, aber sie wird schnell auch „etwas geschwätzig“; lacht Bernd. Kann ich hiermit ebenfalls bestätigen …

Netzvitamine: Digitale Möglichkeiten und PMS Systeme

Tag 2 des 2. Camping Gipfel in Graz startet mit einer Begrüßung von Bernd Pfandl und einer kleiner Auszeichnung für jene, die am Vorabend in der Bar (auch auf Einladung) am längsten durchgehalten haben, in Sachen „Netzwerken“ – versteht sich. Der Abendempfang am Dach des WKO Gebäudes war jedenfalls auch ein Highlight für mich, mit Ausblick und Sonnenuntergang, ein schöner Ausklang.
Benjamin Buhl, CEO von Netzvitamine erklärt die Vor- und Nachteile der diversen PMS Systeme für die Campingplatz BetreiberInnen und zeigt die Reisetrends 2025 ganz klar auf. Er spricht mir aus der Seele, gerade in Sachen „Coolcation“, „Slow Travel“ und „Undertourism“ – genau meine Themen, bzw. ein mal mehr „Was ich eh schon immer sag“…
- Coolcation: Regionen mit gemäßigten umd kühleren Klima werden nachgefragt
- Slow Travel
- Undertourism
- Trip-chaining, mehrere Zwischenstopps pro Camping Trip
- Bleisure: Geschäftsreisen privat verlängern
- Konzerte und Events werden in Campingtrips verpackt
- Erlebnisse als Reiseanlass: Nordlichter, Nachtaktivitäten, Wiesenbett
- 74% aller Zugriffe im DACH-Raum erfolgen DIGITAL
M.E. immens wichtige Statements von Buhl, die man sich als Campingplatz BetreiberInnen auf die Fahnen heften sollten:
- Campingangebote sind noch nicht gut buchbar, weil online nicht auffindbar (so wie Mobilheime oder Ferienhäuser etwa)
- Mobilität und Barrierefreiheit ist nicht nur Thema bei RollstuhlfahrerInnen, sondern auch Familien mit Kinderwagen, Generationen-Urlaub, temporär nur teils mobilen Personen, etc.
- Kommunzieren unseres Angebots am Campingplatz – Ist alles auf Website und Social Media abgebildet, was wir haben?
- Schreibt die Fragen auf, die an der Rezeption immer wieder gestellt werden – und rauf auf die Website damit!
- Ermutigt die CamperInnen, das WOMO stehen zu lassen: Busstation, Transfer, E-Bikes, Scooter, Kinderwagen etc.
- Suchmaschinen lieben barrierefreie Websites!
Meine Highlights von netzvitamine: Wir sind alle viel unaufmerksamer geworden. Der Gast soll bei uns „hängen bleiben“, er hat aber keine Zeit (Aufmerksamkeitsdefizit) und ein kleines Display :-). Außerdem: Barrierefrei denken (nicht nur für RollstuhlfahrerInnen) und Informationen anbieten sowie im TEAM arbeiten! Zudem: KI-Ready werden und Bewertungen immer beantworten!
Mein ganz persönliches Fazit vom Camping Gipfel 2025
Ein großartig organisiertes Branchentreffen mit einem straffen, überpünktlichen Zeitplan und ReferentInnen, die allesamt Profis in der Materie waren und einiges zu sagen hatten. Zukunftsweisend, kreativ und spannend vom Inhalt her, kollegial im Zusammentreffen. Danke für die tollen Vortragenden und die perfekte Durchführung vorort in der WKO Graz. Meines Erachtens gab es bei den ZuhörerInnen gewaltige Wissensunterschiede (v.a. bezüglich PMS Anbindung, KI Möglichkeiten, etc), diese Klientèle könnte man u.U. noch extra mit Vorträgen „abholen“…
Danke auch dafür, dass das Event für uns (noch) kostenfrei ablaufen konnte und die Teilnehmenden dank der Sponsoren zudem zu jeder Zeit ausgiebig kulinarisch versorgt wurden.

Foto: Campinginitiative Steiermark, Fischer
Meine ganz persönlichen Anregungen für den Camping Gipfel 2026, der wieder in Graz stattfinden wird:
- Umweltzeichen Österreich und greencampings.at für Impulsvortrage einladen
- Einige Parkplätze für CamperInnen bereithalten (gegen Vorreservierung vielleicht)
- Campingplatz BetreiberInnen zu Wort kommen lassen: Trends & Troubles
- Best Practices direkt vom Campingplatz
- Mehr Zeit für Wortmeldungen, Fragen und Diskussionen einplanen
- Am Stellplatz Graz eine Vergünstigung erwirken, so wie beim Hotel

HINWEIS: Ich war als Reisebloggerin und Reiseautorin mit Focus Camping als Interessierte Teilnehmerin beim Branchentreffen Camping Gipfel 2025 mit dabei. Diese Zusammenfassung entspringt meiner persönlichen Mitschrift nach einer subjektiven Gewichtung und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Falls sich Fehler eingeschlichen haben sollten, bitte um Info per email an office@wiederunterwegs.com. Danke.