Ich war auf der Suche nach einem echten Winter Wonderland, nach Schnee und Winterstimmung. Schon ewig wollte ich mal im Schloss Röthelstein in Admont wohnen: Rund um das dortige JUFA und das Stift Admont waren wir vier Tage in diesem steirischen Winter Wonderland mit viel Schnee unterwegs. Ganz ohne Skifahren – dafür mit viel Abwechslung.

Inhaltsverzeichnis
Wo liegt Admont und was ist das „Gesäuse“?

In die Obersteiermark fahre ich schon seit meiner Kindheit und seit wir viele Sommer am Campingplatz Putterersee verbracht haben.
Admont ist der Hauptort im steirischen Nationalpark Gesäuse, hat ein weltberühmtes Benediktinerstift mit der weltgrößten Klosterbibliothek (ganz in weiß und gold) aus dem Barock, liegt an mehreren Pilgerwegen und in der Konditorei isst man das „Gesäuse-Kipferl“.
Wenn auf eine österreichische Region die Beschreibung „wildromantisch“ passt, dann hierher: An die Enns, die Salza und zu den Gesäusebergen.
Es muss ja nicht immer Skifahren sein, wenn man auf Wintertour geht. Seit wir Coffee, den Hund haben – waren wir nicht mehr gemeinsam auf der Skipiste. Dafür haben wir viele andere Aktivitäten im Winter in peto – auch hier in Admont waren wir vielbeschäftigt im Winter Wonderland, ganz ohne Alpinski.
Den Winter rund um Admont haben wir mit vielen abwechslungsreichen Ausflügen in die Gegend der Obersteiermark abgerundet – da war für jeden von uns im Team #Wiederunterwegs was dabei, möchte ich behaupten.


Wohnen im JUFA
- Ganz früher waren das „Jugend-Familiengästehäuser“.
- Mittlerweilen sind es wirklich gute, soldige und teils sehr pittoresk gelegene DreiStern Häuser (größtenteils bereits modernisiert, oft mit Pool, Kletterwänden, Sportzentren angeschlossen) in Österreich, Deutschland, Ungarn, Liechtenstein und der Schweiz, wo man super unkompliziert und gemütlich absteigen kann:
- Zum Wandern, für Familien, für Hundebesitzer, für Wintersportler, für allein oder zu zweit oder auch in der Großfamilie
- In einem JUFA fühlt man sich nie fehl am Platze.
- Für mich als oft Alleinreisende mit Hund immer eine optimale Lösung für Unterwegs.
- Man wohnt an den schönsten Orten Österreichs, sehr oft in geschichtsträchtigem Ambiente – im Knappenhaus (Altaussee), im Stift (Röthelstein, Pyhrn Priel), am See, an der Therme, am Campingplatz oder gar mitten in der City – wie in Wien oder in der Festspielstadt Salzburg.



Meine 6 Tipps für Winter rund um Admont
1. Winterwandern in der Kaiserau
Die Kaiserau ist ein winziges Skigebiet im Süden von Admont auf einem Hochplateau. Drei Lifte, ein Erlebnisrund-Wanderweg und eine 5 Kilometer Loipe – mehr brauchen wir nicht auf unserer Winter Wonderland Tour für einen Nachmittag. Gleich nach unserer Ankunft und nach dem Check-In im JUFA Röthelstein sind wir „nach hinten“ gefahren – schließlich waren wir nur wegen IHM hier, dem Schnee. Fast ganz allein wanderten wir fünf gemütliche Winterwanderweg-Kilometer – und kehrten dann auf Tee mit Rum ein. Ein Gebiet, das ich (wenn wenig los ist) nur empfehlen kann für einen Nachmittag mit Soft-Wintersport-Betätigung wie Wandern, Spazieren oder Langlaufen. Uns hat´s sehr gut gefallen.


2. Schneeschuhwandern beim Schloss Röthelstein
Über Nacht hatte es soviel geschneit, dass wir nur so gestaunt haben. Soviel Schnee hab ich im Weinviertel in 10 Jahren nicht auf einem Haufen gesehen. An der Rezeption vermietete man uns Schneeschuhe und direkt vor dem Schloss auf der Straße begann schon das Winter Wonderland für uns an diesem Tag. Da die Straße nicht geräumt war und wir allein auf weiter Flur, stand dem Tiefschneestapfen nichts im Wege. Danach ein heißer Kaffee im Café in unserem JUFA Röthelstein – sehr, sehr gemütlich!






3. Winter Wandern auf der Tauplitz
Ein Supertagerl: Im Winter auf die Tauplitz – über die Mautstraße und dann mit der Gondel auf den Lawinenstein. Oben dann ein toller Winterwanderweg, fast ganz einsam zum Gipfelkreuz und nachher eine sonnige Einkehr.

4. Ausflug von Admont zum Gleinkersee
Eigentlich wollten wir nur mal den vielgelobten Campingplatz am Gleinkersee mit fachmännischem Auge besehen und ein wenig um den winterlich verschneiten Gleinkersee herumwandern. Der Campingplatz ist wirklich schön gelegen mit großen Stellplätzen für WOMOs, am See selbst gibt es eine Seewiese zum Zelten (hier dürfen Hunde nur in der Nebensaison mit-zelten). Und auch von Juni bis September – also in der österreichischen Hauptbadezeit – hat die Gemeinde ein Badeverbot für Hunde im See beschlossen.



5. Bei Gerlinde Kaltenbrunner in der „Welt der 8000er“ im JUFA Pyhrn Priel
Eigentlich wollten wir den Tag auf der Wurzeralm verbringen und dort den Winter abseits der Piste testen – also entweder einen Winterwanderweg suchen oder den Schneeschuhtrail ausprobieren. Mit der Gondel kann man nämlich auch mit Hund hinauf auf die Wurzeralm. Allein, es waren Menschenmassen an diesem Tag unten am Parkplatz und bei der Gondel angestellt: Das widersprach unserer Vorstellung von einer gemütlichen Winterwanderung mit Hund am Berg diametral.

Deswegen planten wir kurzfristig um und fuhren weiter nach Spital am Pyhrn, um dort in der Erlebniswelt „Die Welt der 8000er“ im JUFA Pyhrn Priel (ebenfalls ein barockes Stift als Location für die Unterkunft – so wie unser Schloss Röthelstein wunderbar!) und ins Alpinmuseum zu gehen: Dort kann man Gerlinde Kaltenbrunners Lebensweg und ihre Gipfelsiege verfolgen – aber auch ihren voll gepackten Rucksack einmal hochheben, wenn man das schaffen sollte. Danach ein Spaziergang am Fluss und ein Kaffee im JUFA – ein netter Halbtagesausflug, bevor wir wieder nach Admont und in unser Schloss Röthelstein retour fuhren.


6. Admont: Das Stift, das Gesäusekipferl und das Nationalparkhaus
Weil wir ja auch unsere Schneeketten Testungen von daheim im richtigen Winter ausprobieren wollten, fuhren wir die Straße hinab nach Admont, um dort ein wenig spazieren und einkaufen zu gehen. Wichtige Anschaffungen im Supermarkt (Loser Bier und Kekse), Kaffee und Kuchen im der Konditorei Stockhammer (Gesäusekipferl ganz frisch – sehr empfehlenswert) und ein Spaziergang durch den Stiftsgarten.


Das Museum und die Bibliothek sind leider über den Winter sehr langfristig geschlossen, also diesmal leider kein Kulturgenuss für mich dabei. Gut, dass ich die barocke weiß-goldene Klosterbibliothek (UNESCO Kulturwerberbe mit Recht) schon öfter besucht habe – und auch das Kunsthistorische Museum und die Mussen für Gotik und Gegenwartskunst im Stift sind wahrlich Atem beraubend – man wähnt sich fast in Wien. Aber wenn man wieder rauskommt: Mitten in der Bergwelt des Gesäuses – Ein Traum.




Dafür kam ich diesmal in einen kleinen Shopping Genuss: Im superinteressanten und toll ausgestatteten Nationalpark- Besucherzentrumhaus in Admont lohnt es sich immer, vorbeizuschauen: Prospekte und Folder einholen und vielleicht das eine oder andere Gesäuse-T Shirt erstehen und mit der netten Dame vorort über Hunde tratschen. Letzteres geht immer.
Schneeschuhwanderung beim Schloss Röthelstein – VIDEO
Wohnen im JUFA Hotel Schloss Röthelstein
Das barocke Schloss Röthelstein thront hoch über Admont in den Wäldern des Klosterkogels. Es stammt aus dem 17. (!!) Jahrhundert, wurde von einem Abt des Stifts Admont erbaut und heutzutage kann man dort oben als Gast im JUFA wohnen – sommers wie winters. Immer schon beherbergte das Schloss Gemäldesammlungen, auch jene Heinrich Himmlers zur Zeiten des Nationalsozialismus. Die Anlage umgibt einen – heute überdachten – Arkadenhof, in dem man abends eine wunderbare Atmosphäre beim Essen vorfindet. Rittersaal, Schützenzimmer und Rauchkuchl kann man heute noch besichtigen, wenn man dort als Gast weilt. Wir weilten ausgiebig und es hat uns außerordentlich gut gefallen – auch weil es wirklich eindrücklich schön restauriert ist.



Aber auch, weil wir ein unvergleichlich cooles Supérieur Zimmer bewohnten (EMPFEHLENSWERT!) und zweitens, weil ziemlich schnell nach unserer Ankunft das eintrat, weswegen wir hergekommen waren aus dem trockenen Weinviertel: Tiefer Wintereinbruch über Nacht mit massenhaft Neuschnee. Dort oben am Berg war wahrlich ein Winter-Wonderland für uns. Das Ketten Anlegen hatten wir daheim noch schnell im Trockenen geübt und gut war´s. Denn die Straße vom Ort hinauf zum Schloss schrie nach den Neuschneemengen nach Schneeketten. An der Rezeption konnten wir Schneeschuhe ausborgen – die Winterwanderung begann also direkt vor der Haustür. Sauna gab´s übrigens auch – sehr erfreulich nach dem vielen Schnee und vor dem Abendbuffet im Arkadenhof.





Mein persönliches Fazit zu dem Winter Wonderland rund um Admont: Auch wenn man nicht skifahren geht, man kann hier soviele interessante Ausflüge im Winter rund um Admont unternehmen – wenn man mit dem Wetter und der Schneelage Glück hat.
Extra: Meine Gesäuse-Tipps für den Sommer
HINWEIS: Dieser Reisebericht basiert auf meinen persönlichen Eindrücken im Winter 2020 und ich habe alle Ausgaben selbst bestritten.