48 Stunden in Montreal, noch dazu im Winter bei mehr als frostigen Temperaturen? Kann das was? Ja! Wir waren bereits zweimal im Winter in Montreal und haben es sehr genossen. Hier kommen meine Tipps für Montreal.

Inhaltsverzeichnis
Winterlicher City Trip nach Kanada
Mit scheinbar stoischer Ruhe stapfen die Menschen in Montreal im perfekten Business Outfit inklusive bürofeinen Halbschuhen und Stilettos durch die gatschigen Straßen. Ich habe im Jänner 48 Stunden in Montreal verbracht und ja, es war viel Schnee – auch in der City – es war eiskalt, glatt, gatschig und durchaus winterlich. Trotz Großstadt. Aber sobald die Sonne rauskommt – ein wahrer Wintertraum am St. Lorenz Strom.

Aber – Wir waren auch im November zur Adventzeit in Montreal und da war von Glätte, Gatsch und extremer Kälte keine Spur. Wir waren im Museum, haben die Multimedia Show in der Kathedrale gebucht und das neue „Bonjour Montreal“ abgelichtet. Wunderschöner Wintertrip nach Montreal, Empfehlung.


UPDATE: Montreal zur Advent- und Weihnachtszeit
Kurz bevor der Weihnachtsmarkt in Old Montreal startete und der illuminierte Weihnachtspfad durch die Stadt und an exponierten Plätzen bespielt wurde, waren wir einmal mehr zur Winterzeit in Montreal. Noch schön ruhig und vor allem mit entzückenden Weihnachtsdekos, so etwa vor der Kathedrale und rund um „The Ring“ als Fotospot.







- Ein paar Tage später hätte schon der LUMINO Pfad im Quartier des Spéctacles eröffnet – ein Must See zur Weihnachtszeit in Montreal. Wie überhaupt man wohl um „Montreal en Lumière“ nicht herumkommt!
- Diesmal waren wir auch bei der AURA – Immersive LIght Experience in der Kathedrale Notre Dame – very impressing und da waren dann plötzlich auch die erwarteten Menschenmassen da. Tickets ebenfalls online vorab kaufen und halbe Stunde früher reingehen – noch früher dort sein empfiehlt sich zum Anstellen….
- Im Montreal Museum of Fine Arts war wenig los – besuchertechnisch, aber auch in Sachen österreichischer Kunst. Auf der Suche nach Kokoschka, Schiele, Klimt und Co fand ich nur wenig in der Dauerausstellung. Es soll aber Klimt´sche Zeichnungen geben, die den Gemälden mit den Primavesi Damen (Eugenie und Mäda aus Olmütz – wunderschön ihre Villa Primavesi) vorausgingen. Ticket mit Time Slot online gebucht und vorausbezahlt. Easy. Gefunden habe ich aber einen Waldmüller, der einst Viktor Zuckerkandl gehörte. Natürlich musste ich gleich ein wenig laienhafte Provenienzforschung betreiben…






Unten rechts ein Waldmüller. Gehörte einst dem Klimt-Sammler Viktor Zuckerkandl (Bruder von Moriz und u.a. Errichter des Sanatorium Purkersdorf). Der Enkel seiner Schwester Amalie als Erbe (G. Jorisch) gelang es nach seinem Umzug nach Montreal, dieses Bild aus Privatbesitz zurückzukaufen, er schenkte es dem Museum Montreal. Nach seiner Großmutter Amalie Redlich ist heute der Aussichts- und Wasserturm in Salzburg am Mönchsberg benannt, die Stadt Salzburg restituierte an ihn nämlich den „Litzlberg am Attersee“ von Klimt, der einst ebenfalls Zuckerkandl gehört hatte und in Salzburg gelandet war.
Unten am Hafen spazierte es sich übrigens auch bei unserem zweiten Winterbesuch in Montreal vorzüglich – bei traumhaftem Fotowetter.




Aufwärmen mit Kultur und Kaffee in Montreal
Wir hatten abends schon mal -14 Grad und da war das „Spazieren“ in der Altstadt, um ein gemütliches Lokal mit Bierbegleitung zu finden, enden wollend verlockend. Zwar ist Old Montreal durch die Schneedecke am Kopfsteinpflaster abends recht romantisch illuminiert, aber zum lange Promenieren ist einem da nicht zu Mute. Deswegen: Aufwärmen, wo immer es geht…


Wie und wann entstand Montreal? Das Archäologische Museum.
So sind wir aber überhaupt erst auf das Archäologische Museum Pointe à Calliere gekommen. Was hier im ersten Moment so unsexy klingt, ist ein ganz modernes, nicht billiges aber interessantes und vor allem warmes Museum mit unterirdischen archäologisch freigelegten und multimedial bespielten Gängen – an dem Platz, wo einst Montreal entstanden ist. Übrigens gar nicht so lange her. 1642 wollten die Franzosen nämlich hier damit starten, eine katholische Siedlung zu gründen um die einheimischen Völker auf den rechten, katholischen Weg zu bringen. Währenddessen in Europa? Die älteste Orgel Wiens entstand zur selben Hoch-Barock-Zeit, Rembrandt malte seine „Nachtwache“ und Alexandre Dumas lässt seinen d´Artagnan etwa zu dieser Zeit auf die drei Musketiere und Kardinal Richelieu treffen…





Die Basilika Notre Dame
Die Basilika Notre Dame ist nicht nur ein Augenschmaus, sondern im Winter auch extra warm eingeheizt. Die AURA Experience Light Show sollte man unbedingt machen, nicht nur um sich aufzuwärmen. Uns hats gefallen, schöne Stimmung!







Marché Bonsecours
Im Marché Bonsecours unten am Strom gab es ein paar nette Souvenirgeschäfte und das Gebäude selbst war von außen recht pittoresk – schätzen gelernt haben wir es allerdings wegen der dort verbrachten Tea Time, bzw Espresso mit schnellem WLAN im Café des Arts. Ja genau, auch zum Aufwärmen. Und die Biosphère hätten wir auch erklommen, schon allein weil sie so schön im Schnee stand – aber nun ja – damals bei unserem Besuch herrschte Wintersperre.



Museum of Fine Arts Montreal
Das Museum der Schönen Künste (Musée des Beaux Arts) kann man auf jeden Fall und bei jedem Wetter – siehe oben – mitnehmen: Erstens weil es ein sehenswerter Komplex aus mehreren, alten und neuen, Gebäuden ist, rundum auch auf der Sttaße viel Kunst zum Selfie-Machen rumsteht und weil es ein tolles Shop hat, wie es Museen so eigen ist. Und, äh warm und trocken ist.








Meistens kaufe ich mir vorab bei AIRALO eine E-SIM für ein paar GB, lade das Ganze runter, während ich am Airport aufs Gepäck warte und bin flugs online. Um ein paar Euro. Ich liebe es.
Das Kaffeehaus meiner Wahl: Das Crew Collective
Mir persönlich hat das chillige Café mit Meetingräumen und Konferenz-Booths und WIFI im alten Schalterraum der Royal Bank am besten gefallen, noch dazu ein klingender Name wie „Crew Collective“, als Purserbraut ein Besuch dort also unumgänglich, noch dazu gegenüber von unserem Hotel.






Mein Tipp:

Snacks für unterwegs: Meine Lieblings Food Stops in Montreal
- Les 3 Brasseurs: Bier, Poutine und Flammkuchen: Standard Programm when in Canada.
- Bagels und Pastrami bei Schwartz To Go: Alle schicken sie dich hin. Schwartz´s Deli gibts auch in Montreal. Inkl. Pastrami-Mengen im Bagel, wie es sich gehört. Oder anderen Füllungen. Beim Take Away anstellen – geht schneller!
- Backwerk einkaufen, wenn man in der Nacht im Hotelzimmer eine Hungerattacke verspürt: Einkaufen in der Patisserie Coco in Chinatown.
- GENIAL, gemütlich und chillig: Das Anticafé Montreal am Place des Arts. Dort kann man den ganzen Tag frühstücken, lunchen, snacken, Kaffee trinken oder arbeiten. Ein bissl wie der Marchfelderhof von Montreal. Wir fanden es urgemütlich.
- Ramen unseres Vertrauens Nouilles de La Zhou mit Show-Time beim Noodle Making: Begehrte Plätze, die schnell frei werden, weil man hier schnell schlürft. Weils so gut ist… Chinatown.
- Misoya Kette: Für die schnelle Suppe zwischendurch auf dem Weg vom Mueseum zum Shoppen. Kette, aber gut.
- Mein neuer Liebling: Le Petit Sao. Die beste Bowl meines Lebens.
- Gleich bei unserem Hotel: Le Fabrique de Bagel Montreal
- Romantisch zum Durchschnaufen: La Finca Café







Überblick: What to do in Montreal im Winter
- Kirche Notre Dame de Montreal
- Altstadt Montreal
- Marché Bonsecours
- IMAX 3 D – Science Center oder VR Experiences im Kongresshaus
- Biosphère Montreal Umweltmuseum
- Musée des Beaux-Arts
- Leonard Cohen Streetart
- Photo Point am Hafen mit BONJOUR MONTREAL Sign
- Pointe à Calliere Archäologie Museum
- Sun Life Building am Dorchester Square
- Crew Collection Café im Royal Bank Tower
oder: Ramen essen gehen, flanieren durch die beleuchteten Quartiers, Kaffee trinken und Jugendstilportale suchen und ein bissl im Anticafé am Laptop arbeiten, oder Operntickets checken….






Was wir alles verpasst haben
U-Bahn Fahren habe ich natürlich auch noch untergebracht, hauptsächlich deshalb weil mein Reiseführer von den ultimativen unterirdischen Kunsterlebnissen in den U Bahn Stationen geschwärmt hat. Wir haben mindestens fünf oder sechs Stationen „er-fahren“, von Kunst konnte dort allerdings keine Rede sein. Und auch von den gigantomanischen unterirdischen Shopping- und Flaniermeilen, in die man an jeder Ecke und an jeder U-Bahnstation angeblich hinabsteigen kann und die Stadt unter der Erde erschließt, als wäre man der Harry Lime von Montreal – können wir nichts erzählen. Dort wo ICH hinuntergestiegen bin, dort bin ich immer nur auf Food Courts gestoßen… Tja, 48 Stunden sind halt oft viel zu wenig, um die Begeisterungsströme von Reiseführern, anderen Reisebloggern oder auch nur von vernommenen Erzählungen nachempfinden zu können.



Auf dem Weg zum Leonhard Cohen Street-Art Hot Spot, sind wir auch am Observatoire an der Place Ville Marie vorbeigekommen – dort oben gibt es eine „unique 360° View“. Unique gut und schön, aber nicht gerade wohlfeil. Haben wir gecancelled und stattdessen noch eines der vielen schönen Jugendstil Gebäude „mitgenommen“.
Abends wollten wir nochmal raus, um uns im Science Center am Hafen einen 3-D-Film im IMAX Theater anzusehen. Das Thema hätte vorzüglich zu uns gepasst – „SUPER POWER DOGS“ – über die Ausbildung von Hunden zu Rettungshunden in Kanada (und das Thema hätten wir auch dem SPIDER Thema unbedingt vorgezogen), aber – es war uns zu kalt um nochmal rauszugehen.
Wie überall auf der Welt gibt es auch in Montreal immersive und VR Experiences, aktuell haben wir mehrere gleich im Kongresshaus gesehen – viele Timeslots a day.
Dort wo die große Touri-Info am Dorchester Square steht, haben wir auch kurzer Hand das Sun Life Building gekapert – innen halt heutzutage ein Büro, aber cooles Design vom Anfang des 20. Jahrhunderts und eine kleine Foto-Gallerie dazu. Netter Portier…
Übrigens finde ich immer wieder schöne Jugendstil, bzw Art Déco Portale in Montreal. Und Foto Spots für Hundemenschen :-)









Ausflüge rund um Montreal
Muss man im Winter unbedingt auf den Mont Réal rauf?
Obwohl alle davon reden, danach fragen und es ungefragt permanent empfehlen – nein, wir haben den Hausberg der Stadt diesen Winter nicht erklommen. Die knappe Zeit haben wir anderweitig genutzt – der schöne Photo-Stop vom Hafen auf die Skyline hat uns ziemlich entschädigt.


Und Andreas kennt den Aus-Blick ohnehin schon seit Jahrzehnten, er hat´s mir halt erzählt.

Hotels in Montreal finden
Hinweis: Der Artikel basiert auf meinen persönlichen Erfahrungen und Erlebnissen in Montreal.
1 comment
Montreal ist zu jeder Jahreszeit ein super Hotspot.