Wo die mystischen Apfelmänner brennen…

Im Apfelland am Stubenbergsee in der Oststeiermark geht es geheimnisvoll zu: Alljährlich, wenn die Riege der Apfelmänner im Geheimen ihren ABAKUS brennt: In Brennklausur zu einem geheimen Datum entsteht der begehrte Apfelschnaps.

Die Apfelmänner und ihr ABAKUS

Die Apfelmänner von Puch bei Weiz beim Steubenbergsee in der Oststeiermark. „Apfelmann“: Klingt im ersten Moment harmlos und gar nicht so mystisch, aber auf den zweiten Blick:

Oho. Männer in Kutten mit Gesichtsausdrücken (am Werbefoto) wie die Mönche in „Der Namen der Rose“, eine abgeschottete und geheime Brennklausur mit Frauenverbot und andere Rituale, Abstimmung mit Kugeln in schwarz und weiß, ein strenges selbst auferlegtes Regelwerk und: Ein elitäres Produkt in gering gehaltener Produktionsmenge – der Apfelschnaps aus Puch.

Sein Name: ABAKUS.

Also die Fotos auf der Website der Apfelmänner und auf den Roll-Ups und Werbesujets des Abakus: Hut ab, das sind echte Hingucker. Und erinnern wirklich stark an die Mönche von „Der Name der Rose“. Der schwarze Rabe am Logo wirkt dagegen direkt wie ein freundliches Haustierchen. Da gibt es den gewählten „Abellio“ (der „Erste unter den Gleichen“ für ein Jahr) namens Lukas, der Dynamische. Oder auch Martin, den Feinsinnigen und Karl, den Ideenreichen.

Drei der aktuellen 18 Apfelmännern aus 15 Betrieben aus Puch lernen wir bei unserem Besuch in der Oststeiermark kennen. Sie stehen für ihr Produkt: Den „Geist der Apfelmänner“, the one and only Apfelschnaps aus Pucher Äpfeln.

Das Brennen? Das ist geheimer als geheim – an drei Tagen (auch geheim) – in der Brennerei beim Obsthof Wilhelm (nicht geheim). Das Essen wird vom Wirten vor die Tür gestellt, in der Brennklausur konzentrieren sich die Apfelmänner auf das Wesentliche: Ihren ABAKUS. Jedes Jahr wird eine andere Apfelsorte – nach reiflicher Überlegung – gewählt und diese Entscheidung (bis dahin geheim) in einen Apfelstamm verewigt.

12 Regeln begleiten die Apfelmänner durch´s Jahr, bis endlich: In einer streng reglementierten Produktion von 1444 Flaschen pro Jahrgang, nach einer Reifung von einem Jahr – die feierliche Zeremonie zum Verkauf des neuen ABAKUS. 2021 war übrigens der JONAGOLD der Apfel der Äpfel, 1999 war es ein Gravensteiner, 2008 ein Maschanzker, 2015 ein Sissired – nur so als Beispiele.

Die Apfelmänner der Familie Kelz von der Mostschank Kelz beim Haus des Apfels (steirisches Obstbaumuseum) präsentieren uns stolz die Kutte der Apfelmänner und die Abstimmungskugeln in weiß und schwarz. Hier wird auch erstmals der ABAKUS verkostet: Ein Glaserl vom ganz besonderen Apfelschnaps der Pucher in der Oststeiermark.

Besuch beim Apfelmann: Der Obsthof Wilhelm

Ein schönes Ausflugsziel an der Apfelstraße der Oststeiermark ist der Obsthof Wilhelm. Das wissen nicht nur wir und die Urlauberinnen mit der GenussCard unterwegs, sondern auch die vielen begeisterten Bustouristinnen. Der Obsthof ist aber auch sehr sehenswert, dabei ein optimaler Ort, um den Abakus oder andere Produkte wie Essig, Obstsäfte, Most, Frizzante, Marmeladen, Liköre, Kletzerl, Gin und Honig aus der Oststeiermark zu verkosten.

Josef und Josefa Wilhelm sind das Dreamteam hinter dem Obsthof: Er ist der geborene Apfelmann und sie eine begnadete Verkäuferin. Bei einer Führung durch die Brennerei erfahren wir noch mehr Hintergründe zu den Apfelmännern und warum ihr ABAKUS kein Schnaps für zwischendurch ist. Er ist ein Luxusprodukt, ein Geschenk für ganz spezielle Anlässe, etwas Besonderes – nicht für alle Tage.

Im Obsthof duftet es auch nach Äpfel: Wir müssen zugreifen, der Duft ist überwältigend. Und der Geschmack der Äpfel hat so überhaupt gar nichts mit jenen Äpfeln zu tun, die wir im Supermarkt kaufen. Wir kosten einen Topaz, einen Kronprinz Rudolf, einen Pinova – unvergleichlich gut. Im Herbst kommen die Städter (mit Verlaub) und füllen sich ganze Kofferraumladungen voller Äpfel an. Ja, das glaub ich gerne.

Ballonfahren am Stubenbergsee beim Flagglwirt

In der Region Apfelland Stubenbergsee liegt nicht nur die bekannte Tierwelt Herberstein, sondern auch der Flagglwirt (super Frühstück!), der Platzhirsch der Gegen in Sachen Ballonfahren.

Wie das genau abläuft mit dem Start, der Taufe und dem Ballonfahrer – Namen für die Ewigkeit, das könnt Ihr bei den Travelpins nachlesen, die sich statt Hund Coffee und mir in die Lüfte der Oststeiermark begeben haben. Noch ein Grund für die Oststeiermark – so eine Ballonfahrt, oder?

Weiterlesen: Auf Genussreise rund um Pöllau unterwegs

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HINWEIS: Der Artikel entstand im Rahmen zweier Pressereisen in die Erlebnisregion Oststeiermark. Entgeltliche Kooperation mit GenussReisen Österreich.