Unterwegs mit dem Nachtwächter durch Waidhofen/Ybbs

by Angelika Mandler-Saul

Ein mitternächtlicher Spaziergang mit meinem persönlichen Nachtwächter durch das mittelalterliche Waidhofen an der Ybbs und alte Handwerke neu belebt auf der Burgruine Reinsberg.

Rothschild Schloss, Hellebarden und der Nachtwächter von Waidhofen an der Ybbs

IMG_1656-2„Hört Ihr Leute, lasst Euch sagen..“ – auch diesen Spruch habe ich seit dem Geschichten-Zuhören  in meiner Kindheit nicht mehr gehört. Diesmal sitze ich beim köstlich persönlich zubereiteten Abendessen in der gemütlichen Stube des Schloßwirts im Rothschild Schloss in Waidhofen an der Ybbs bei Waller und Saibling, als ein Nachtwächter – von Kopf bis Fuß authent angetan – an unseren Tisch tritt. Schwarzer Mantel, hoher Hut, mit Hellebarde in der einen und Nachtwächterlampe mit Kerzen in der anderen Hand. Ja, so muss ein Nachtwächter aussehen – meiner Meinung nach.

Was eine Hellebarde ist, weiß ich spätestens seit unserem Besuch im Köhlereimuseum und beim Eyblhammer in Ybbsitz. Mit unserem persönlichen Nachtwächter erkunden wir geschlagene drei Stunden das nächtliche und mit seinen alten Gebäuden immer noch mittelalterlichen Flair verströmende Waidhofen an der Ybbs. Angetan haben es mir die alten IMG_1590-2Innenhöfe, durch unauffällige Tore erreichbar und fast geheimnisvoll miteinander verbunden. Ich fühle mich wiedereinmal 500 Jahre zurückversetzt, als wir bei Kerzenschein in einem alten, malerisch verfallenen Hof mit Arkaden stehen: Eine Mischung aus Verona  und Venedig :-)

Unser Nachtwächter weiß Geschichte und Gschichtln – von einst und jetzt.

Einen würdigen Abschluss der nächtlichen Tour verschafft er uns mit ein paar Schnapserln hoch über der Ybbs im modernen Glas-Aufbau des Rothschild Schlosses mit Ausblick auf die Stadt: Vom „Glaskobel“ des Hans Hollein sehen wir von der Balustrade hinüber zum Schloss auf der anderen Fluss-Seite. Schlösser, soweit das Auge reicht.

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Ausflug von Waidhofen auf die Burgruine Reinsberg

Anderntags auf der Burgruine Reinsberg: Wieder ein Prachtbau, zumindest einst gewesen. „Oafoch kema und doa“ heißt hier die Devise, nach der man alte, teils vergessene Handwerke wieder bekannt und beliebt machen will. Das verleitet natürlich zum Ausprobieren: Wir bemalen Gläser, setzen uns an ein Spinnrad und versuchen uns im Korbflechten.

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Es gibt Seiler mit ihren Tauen, Kunstwerke aus Weiden, Imker, einen jungen Schmied aus Ybbsitz von der Schmiedemeile, Drechsler, fahrende Bäcker und einige Burschen basteln Pfeifferln aus Weidenstücken. Einer sitzt auf der Hobelbank und fertigt Dachschindeln aus Lärche – daneben wird von den Lärchenstämmen eifrig die Rinde abgehackt, übersetzt: Sie sind beim „Tram aushocka“, um Dach-Sparren zu machen. Einige ältere Semester haben sich zusammen getan, um wie in früheren Zeiten einen Holzzaun aufzustellen  sie „odrahogn“ – für die Schreibweise kann ich mich jetzt nicht verbürgen. Aber phonetisch stimmt´s.

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HINWEIS:

Ich wurde von Kreativ Reisen Österreich und Mostviertel Tourismus eingeladen, das Mostviertel zu erkunden. Die Meinungen sind meine eigenen.

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