Jedes Jahr werden es in Österreich mehr Sommertheater, so mein Eindruck. Vor allem in Niederösterreich geht ordentlich was weiter mit dem sommerlichen Kulturangebot. Und etwas Kultur schadet schließlich keinem.

Der Vorteil an meinem eigenen Blog ist, dass ich schreiben kann, worüber ich möchte. Und wenn meine Reisen und Ausflüge etwas mit meiner Lektüre zu tun haben, schreibe ich auch darüber. Und da bei mir Lesen und Reisen und Schreiben seit jeher zusammen gehören, heute ein höchstpersönlicher Artikel über meinen Kultursommer 2017.

Apropos Kultur und Sommertheater: Lesen schadet auch nicht. Nie. Niemandem.

Lesetechnisch habe ich mich im Sommer heuer mit den Biografien jener deutschsprachigen und vor allem österreichischer Literaten beschäftigt, die während des 2. Weltkrieges im Exil leben und arbeiten mussten. Und das sind unfassbar viele.

Eine fertig gelesene Biografie hat mir 10 weitere erschlossen, dazu Sekundärliteratur und ein bissl Recherche im Internet – die deutsche Exilliteratur ist ein weites Land und dabei unpackbar spannend. Flüchtlingswellen sind keine Erfindung des 21. Jahrhunderts, sondern gab es immer. Wer liest und nachdenkt, versteht.

Ein interessanter Blogpost zum Auswandern entstand dazu auch von Gudrun Krinzinger, die das Auswanderermuseum in Bremerhaven besucht hat: Dort geht es um die Auswanderungswellen vor dem Ersten Weltkrieg: 44 Millionen (!) EUROPÄER haben da den Kontinent verlassen – hauptsächlich Richtung USA und Australien. In Sonderausstellungen werden dort aber natürlich auch Themen wie Holocaust, Mädchenhandel, Einwanderung nach Deutschland nach dem 2. WK etc. behandelt. Immer aktuell. Als ich vor 3 Jahren allein in Australien unterwegs war, bin ich in Fremantle am Hafen auf eine riesige Tafel mit Immigranten-Namen aus aller Welt gestoßen – ohne Einwanderungswellen gäbe es wohl auch keine Australier.

Ausblick von Grand Salon im Kurhaus Semmering – Den Blick haben vor mir schon bedeutendere Menschen genossen.

Mein Kultursommer 2017: Sommertheater und anderes.

Zurück zum Sommertheater-Kultursommer, den ich heuer von Rigoletto über Schnitzler bis zum Jedermann genossen habe und der recht gut zu meiner Sommerlektüre passte. Zwei Locations habe ich erstmals gesehen, von denen ich schon soviel gelesen hatte und heuer durfte ich erstmals meinen Fuß in diese geschichts- und literaturträchtigen Gebäude setzen: In den legendären Thalhof bei Reichenau (wo Arthur Schnitzler jahrelang um die Wirtin scharwenzelt ist während er in Wien andere Liebschaften parallel laufen hatte. Die Wirtin widerstand übrigens jahrelang mit schwerem Herzen seinem Werben, starb aber dann doch an einer Geschlechtskrankheit, die ihr ihr untreuer Mann verpasst hatte). UND: Das Kurhaus Semmering, wo alle Literaten und Intellektuellen zumindest einmal zur Kur waren: Auch jene, die danach Hals über Kopf und über gefährliche Routen, meist in letzter Minute, auswandern mussten. Womit sich der Kreis zu meiner Sommerlektüre schließt.

Nach dem Jedermann 2017

Damit und mit Ernst Lothars (Ex-Josefstadtdirektor, Exil in USA, Mitbegründer der Salzburger Festspiele) „Der Engel mit der Posaune“, einer österreichischen Familiengeschichte über die Jahrzehnte – der diese Saison in der Josefstadt aufgeführt wird. 

Aber jetzt zu meinen Sommertheater 2017 Events.

 

HINWEIS: Die Einladung zu „Rigoletto“ erfolgte von „Oper im Steinbruch“, die Tickets für das Kurhaus Semmering habe ich bei „Wiener Alpen in Niederösterreich“ gewonnen. Alle anderen Tickets habe ich selbst bezahlt – wer mich bei meinem nächsten Kultursommer unterstützen und einladen will – gerne jederzeit.

LEKTÜRE: zB.


 

Leave a Comment

* By using this form you agree with the storage and handling of your data by this website.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Auch diese Website verwendet Cookies – nähere Informationen dazu und zu Ihren Rechten als Benutzer finden Sie in unserer Datenschutzerklärung am Ende der Seite. Klicken Sie auf „Geht klar“, um Cookies zu akzeptieren und die Website besuchen zu können. Geht klar. WEITER