Die Besucherwelt am Flughafen Wien mit dem Besucherwelt Terminal: Sie wurde im Herbst 2017 eröffnet und wir haben sie im Familienteam schon zwei Mal besucht.
Inhaltsverzeichnis
Flughafen Wien: Die Besucherwelt für die ganze Familie
Dieser Artikel wurde im Jänner 2014 aktualisiert.
Ganz früher, als das Fliegen noch aufregend war und man tagelang davon erzählte, wenn man einmal auf der Besucherterrasse des Flughafens atemlos den Fliegern beim Starten und Landen zugesehen hatte – da brauchte es noch keine eigene Erlebniswelt. Da war das Schauen und das Dabeisein schon mehr als genug.
Heute inszeniert man den Familienausflug zum Flughafen Wien Schwechat als Erlebnis für die ganze Familie inklusive Rundfahrt am Vorfeld. Ich finde den Ausflug einfach genial, denn da ist für jeden was dabei. Außerdem erfährt man tausende Dinge, die man beim normalen Urlaubsflug ganz sicher nicht mitbekommt…
Bei der Konzeption der Erlebniswelt war Kinder-Kenner Thomas Brezina involviert. Wer, wenn nicht er – weiß, was junge Besucher sehen wollen? Aber nicht nur junge, auch uns Fifty-Somethings und BestAger, die wir wahrlich oft fliegen, hat die Besucherwelt brennend interessiert. Begleitet wurden wir bei unserem ersten Besuch von einer engagierten Mädels-Riege – „Team Airport – Wiederunterwegs“ ziemlich gleich mal nach der Eröffnung. Ein zweites Mal waren wir im Jänner 2024 am Besucherwelt Terminal, um einzuchecken für unsere Tour.
Seit unserem ersten Besuch hat sich einiges getan: Zusätzlich zur normalen Standard Tour (einmal gratis mit der Niederösterreich Card) werden jetzt auch noch AUA Werft-Kombi Touren XL (150 Minuten) sowie die Feuerwehr Tour (2 Stunden) angeboten. Bei der Werft-Tour darf man auch in den Austrian Hangar hinein und kann ein Flugzeug ganz von der Nähe besehen, während es gewartet wird. Wenn grad eins da ist.
Check In am Besucherwelt Terminal plus: Birdly Flight
Wir starteten am Besucher-Terminal, der (nahe dem Parkhaus 3) beim „alten“ Terminal 1 dankenswerter Weise hervorragend und durchgängig angeschrieben ist: So finden auch diejenigen hin, die nicht am Airport arbeiten oder Vielflieger sind. Nach dem Check In (wir ließen unsere NÖ – Card glühen), nutzten wir auch gleich das neue Highlight in der Waiting Zone: Den Birdly. Um 5 Euro ist man gute zwei Minuten dabei: Aus der Vogelperspektive kann man selbst über einen Jurassic Park oder über den Central Park und New York City flattern, äh fliegen. Den Mädls hats vorzüglich gefallen. Trotz des einen oder anderen Crashs, öha.
Danach ging es an die Security. Ja, auch für uns Besucherwelt Passagiere. Also alles ausziehen und rein in die grauen Behälter, Jacken weg, Mützen auch und weiter gehts.
Die Rundfahrt auf der „Platte“ am Flughafen Wien
Unsere Tour beinhaltete also eine fast einstündige Fahrt am Vorfeld (“ die Platte“) bei der uns abwechselnd Thomas Brezina am Band und der supernette und top informierte Fahrer erzählten: Wir durften vom Bus aus in die Feuerwehr-Halle reinschauen (wurde extra für uns geöffnet, sehr nett), bestaunten die Privatfahrzeuge und die VIP Ankunftshalle, sahen die Lagerhallen und die ehemaligen Crewgebäude. Und an unserem Besuchstag wurde sogar vor unseren Augen ent-eist.
Bei mehreren Starts fuhren wir ganz nah ran, unser Chauffeur war natürlich top informiert darüber, welche Maschine gerade landet bzw. startet. Bei der Rundfahrt kamen wir noch am Dreamliner vorbei, am neuen AUA Airbus NEO und an vielen Maschinen, die gerade beladen, betankt oder mit Menschen bestückt wurden. Echt ganz nah.
- es am Gelände 50.000 Brandmelder und 3.000 Feuerlöscher gibt ?
- 5000 Mal im Jahr die Feuerwehr ausrückt und kann im Notfall 12.000 Liter Wasser und 2000 Liter Schaum in 2 Minuten „produzieren“ kann ?
- die Tore der 3 großen Hangars auf Eisenbahnschienen fahren und auch der größte Hangar für den Dreamliner zu klein ist ?
- dass die Reifen eines Flugzeugs nach 1000 Landungen immer ausgetauscht werden ?
- dass die Landebahnen nicht eben, sondern geneigt sind und Rillen haben ?
- dass kleinere Flugzeuge eine höhere Startgeschwindigkeit ((etwa 260-280 km/h) benötigen als große ?
- dass die Pisten eines Airports überall auf der Welt nach ihren Kompassgraden benannt werden ? zB. in Wien die 11/29 und die 16/34.
- die „Finger“ eigentlich „Fluggastbrücken“ heißen ? Sagt aber keiner.
- es „am Boden“ zwei verschiedene Abfertigungsfirmen gibt – EU-Recht.
- dass man um das 10 km² große Airport Gelände auf einem Weg herum wandern oder radeln kann: 26 km lang ist dieser Weg für die „Spotter“ …
- landende Flieger immer Vorrang haben gegenüber startenden ?
- eine Pipeline von der ÖMV direkt zu den Tanks des Airports führt und über Unterflurleitungen zu jeder der 98 Parkpositionen führt ? Es wird also unterirdisch betankt.
- ein Flugzeug zwar schweineteuer ist, aber keinen Rückwärtsgang hat? Es braucht Pushback-Fahrzeuge zum Reversieren.
Besucherwelt Flughafen Wien: Habt Ihr schon mal „einen Flieger umgedreht“?
„Wir drehen den Flieger um“, so nennen es die Abfertigungsfirmen, die einen Flieger nach der Landung in kürzester Zeit wieder startklar machen. 45 Minuten benötigen sie durchschnittlich für eine große Maschine wie die Triple Seven, eine gute halbe Stunde etwa für einen Airbus 320. Nur der Dreamliner, der braucht ganze 2 Stunden dafür. Betankt werden alle Flieger unterirdisch.
Die AUA Maschinen wurden bei unserem Erstbesuch damals übrigens gerade wieder umlackiert: Sie mussten damals ihren hellblauen Bauch verzichten und bekamen stattdessen dort ein „Servus“ verpasst. Das und noch viel mehr erfuhren wir auf der wirklich spannenden und sympathisch gestalteten Bustour, dazu bekamen wir Einblicke in die Besonderheiten der Flieger, die gerade so rumstanden. Unsere Chauffeure fuhren an die parkenden Maschinen so nah wie möglich ran, machten auch die eine oder andere Ehrenrunde, um uns etwas Interessantes zu zeigen und gestalteten die Tour sehr persönlich.
Übrigens: Wenn ein Flugzeug die Tragflächen am Ende ein bisserl „aufgezwirbelt“ hat, dann nennt man diese aufgedrehten Enden „Sharks“ – die sparen Treibstoff!
Bei unserem jüngsten Besuch bekamen wir auch „Pistenraupen-Ballet“ zu sehen; Ich glaub ja, dass die zehn Schneeräumfahrzeuge nur für uns ihre Runden gedreht haben, denn an diesem Tag war es zwar eisig, aber kein Schnee in Sicht. Wenn es so war: DANKE!
Erlebniswelt Flughafen Wien: Von Tokyo nach Sydney
Danach ging es mit einem riesigen Aufzug hinauf in die Erlebniswelt – auf unserem kleinen Ticket war unsere Destination verzeichnet: Unser Flug führte beim ersten Besuch nach Tokyo. In vier Erlebnisräumen warteten verschiedene Installationen auf uns, die uns durch die Welt des Towers und der Fluglotsen führte, uns zeigte, was im Cockpit bei Start und Landung so abgeht und ein geniales Video bewies uns im 24 Stunden Zeitraffer, dass der Flughafen niemals schläft.
Das war unsere Video vom ersten Besuch im Jahr 2017 gleich mal nach der Eröffnung.
Mit unserem „TOKYO“ Ticket wurden wir nacheinander durch alle 4 Multimedia Räume geschleust. Lustig und familiengerecht gestaltet war das Filmchen über den Weg eines Koffers, sobald ihn die Familie eingecheckt hat.
Wir haben auch etwas über die anstrengende Arbeit der Fluglotsen erfahren und konnten dank eines Videos auch deren Ausblick aus dem Tower nachempfinden.
Besonders witzig fand ich die Sammlung von Flugzeug Miniaturen – das waren ein paar ganz feine Fundstücke dabei…
Besucherwelt Flughafen Wien: Für die ganze Familie
Umfragen am Ende des Ausflugs im „Team Airport“ ergaben übrigens eindeutig Präferenzen für die Story mit dem Koffer und dem Video Erlebnis im Cockpit. Sprecher bei den Filmen war übrigens ebenfalls Thomas Brezina, der Mit-Gestalter der Erlebniswelt.
Danach noch ein Spaziergang auf der 1800m² großen Besucherterrasse (nochmals Security Check, weil die auch extra um 5 Euro besucht werden kann) – wer „Flightradar“ als App installiert hat, weiß genau, was da gerade landet. Ein beeindruckender Ausblick!
Übrigens, good to know: Wer im Winter kommt, der muss den Besuch auf der Terrasse verschieben, denn da ist sie gesperrt. Aber man erhält einen Gutschein für einen Besuch in der warmen Jahreszeit!
MEINE MEINUNG: Ein super Ausflug für die ganze Familie! Unbedingt Tickets vorher online reservieren und sich den neuen Erlebnisraum nicht entgehen lassen. Übrigens:
Tipp: Noch ein Familienausflug in Niederösterreich
Noch ein Familienausflugstipp gefällig? Vielleicht zu den Wölfen im Wildpark Ernstbrunn?
3 comments
Das Betankungsbild ist falsch in der Besucherwelt Story. Hier ist nur die Stromversorgung angeschlossen.
Werde ich korrigieren. Danke.
Hat echt Spaß gemacht. Hatten aber auch sehr interessierte Youngster als Begleitung.