Luxus und lässig: Das Alpine Palace Hotel in Hinterglemm

by Angelika Mandler-Saul

Ein Palasthotel mit Fünf Sternen und dazu noch Supérieur Service? Mitten im hochsommerlichen Hinterglemm zwischen Downhill Bikern, Familien und Wanderern mit Hund? Ob das geht? Scheint so. Ein Erfahrungsbericht ganz lässig – mit einem Touch von Luxus.

„Feel Royal, Enjoy Lässig“, ein etwas sperriger aber witziger Wahlspruch, den sich Familie Wolf mit ihrem Alpine Palace Hotel mitten in Hinterglemm da auf ihre Fahnen geheftet hat. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Ferienregion Saalbach Hinterglemm sich als „Home of Lässig“ präsentiert. Aber gleich „royales“ Feeling? Ja, das habe ich, als ich in die Lobby trete. Denn mit dem prominent platzierten Panoramaaufzug und der plätschernden Wasserwand, der indirekten Beleuchtung und der interessanten Rezeption könnte ich auch mitten in Bangkok oder Singapur in einem Fünf Sterne Haus stehen. Doch etwas ist anders: Das viele Holz rundum, die Dirndln im Shop, die heimischen Amethyststeine und natürlich der herzlich österreichische Empfang, der einem Tourismusbetrieb bei uns eigentlich überall anheim sein sollte.

Hier ist der Empfang professionell und doch herzlich, österreichisch und doch feudal – Fünf Sterne eben. Und egal, ob im Winter hier die Familien mit Schneeschuhen hereinschneien oder wie jetzt im Sommer schwitzende Biker und plappernde Wanderer daherstiefeln – Man fühlt sich auch als casually bekleideter Sommergast keineswegs deplatziert. Die Zeiten sind vorbei, als man sich – wie früher in der Sommerfrische in den „Palasthotels“ üblich – zu jeder Mahlzeit umziehen und eine gewisse Etikette an den Tag legen musste. Zumindest in den Ferienregionen.

Heute vermischt sich (Gott sei Dank, wie ich als Vielreisende meine) die internationale Clientèle sommers wie winters und was bleibt, ist eine bunte Mischung aus Gästen aus aller Welt, die hier im Luxushotel „absteigt“: Familien aus Österreich, deren Kinder in oberösterreichischem Dialekt abends beim Kellner unerschreckt ihr Schnitzerl monieren. Höfliche Holländer, die ganz offensichtlich die österreichische Küche und die Weine genießen. Alleinreisende Biker und Männergruppen, die auch mal zum Frühstück ein Glas Prosecco nehmen. Deutsche Urlauberfamilien, die den ganzen Tag am Berg verbringen und danach mit Kind und Kegel lautstark im Whirlpool chillen. Und dann noch ich – die wiedermal allein #wiederunterwegs ist, um 2 Tage lang lässigen Luxus in Saalbach Hinterglemm zu schnuppern. Und das unmittelbar nach 14 Tage Campingreise quer durch Österreich. Es lebe die Abwechslung.

                         

Das Alpine Palace Hotel Hinterglemm

In Hinterglemm „wurlts“ gerade richtig vor Downhill Bikern, Mountainbikern und Wanderern – sommerliche Hochsaison, als ich anreise. Ganz anders als noch Ende Mai bei meinem letzten Besuch (übrigens eine hochempfehlenswerte Reisezeit für Urlaub mit Hund!). Halb Hinterglemm scheint von einer Parkgarage untergraben zu sein, die ich jetzt auch sehr komfortabel gleich nutze – die Reiterkogelbahn und die zentralen Hotels teilen sich diese. Sonst wäre im winzigen Hinterglemm zur Hochsaison auch kein Fortkommen: Ich bin froh, dass ich gleich die Einfahrt finde und mein Auto schnell los werde.

Die Rezeption und die Lobby gefallen mir, obwohl ich sonst nicht zum Luxus tendiere :-) und in Nullkomma Nix finde ich mich mit einem Glas Begrüßungs Sekt vom Rosé in den lila Ohrensesseln wieder. Verdreckte Downhill Biker mit Vollvisier marschieren an mir vorbei, gutgelaunte Kids und Besucherhunde – kein Schimmer von gestelztem Luxus weit und breit. An der Rezeption gibt´s das Wanderbuch, in dem man sich für die geführten Touren eintragen kann, reichlich Prospekte von der Umgebung sind auch vorhanden. Eine eigene Mappe mit Infos wurde mir schon beim Check In ausgehändigt.

Im offenen ersten Stock gibt es eine Bibliothek mit Ausblick (Bibliothek ist NIE FALSCH), den stylishen Beauty-Bereich (hab ich grad nicht gebraucht) und den Fitness Raum – sorry, keine Zeit bei diesem schönen Wetter. 

Alpine Palace Hinterglemm – Das Zimmer

Ein Deluxe Süd Doppelzimmer mit Balkon direkt auf die FUZO Hinterglemm habe ich ausgefasst – dieser Tage bereitet man sich lautstark auf die #Glemmride2017 vor und vor dem Zimmer wird auf der Gasse gebastelt, gehämmert und aufgeschüttet. Wäre ich noch länger hier, ich könnte das spektakuläre Biker-Happening direkt von meinem Balkon aus mitverfolgen. Not too bad.

Ein schöner Holzboden, ein Couchtisch, der wie für Reiseblogger gemacht scheint und ein Kuhfell, das Coffee wohl in seinen kühnsten Hundeträumen gerne sein eigen nennen würde. Das Bad ist riesig, halboffen und hat als Blickfang einen dekorativen Pseudo-Holzstamm als Beleuchtung. Grander Trinkwasser wird täglich frisch abgefüllt. Einzig mir fehlt eine Kofferablage, Platz wäre genug.

Alpine Palace Hinterglemm – Kulinarik und Genuss

Was gibt es Schöneres, als die Erste beim Frühstück zu sein? Und das nach getaner Arbeit, also einem Morgenswim im einsamen Pool?

               

Man hat die Qual der Wahl des sonnigsten Sitzplatzes auf der Terrasse und mein Verlängerter erfährt aufmerksames „Refill“. Nach meiner ausgiebigen Wellness-Bergtour (Raufgondeln und Runterspazieren) habe ich ich mich einmal auch an der Nachmittagsjause delektiert – Schlagobers (für mich nur zur Deko!) inklusive. Das Restaurant verfügt über einige sehr gemütliche Ecken, die ich mir besonders zur Wintersaison sehr sehr lauschig vorstelle.

Mein Favorit: Der Tisch vor der Bücherwand – rundum Bilder der Seniorchefin an der Wand. Trotz der über 350 Sitzplätze (hinten gibt es noch einen hypermodernen Teil mit Glasdach) wirkt das Restaurant mit seinen verschiedenen Stuben doch heimelig. Auch zwei Hauben kann das Alpine Palace aufwarten: Von der Lobby aus kann man einen Blick in das Intérieur des Arte Vinum werfen, wo im Weinkeller-Ambiente à la carte geschmaust werden kann. Apropos Schmausen: Abends kam ich in den Genuß des 5 Gänge Menüs inklusive Salatbuffet – nicht unerwähnt soll dabei das allzeit höfliche, zuvorkommende und geschulte Serviceteam bleiben. Ich darf das so unumwunden sagen, bin ja doch selbst in eine „Fremdenverkehrsschule“ gegangen. Unter anderem…

Alpine Palace: Wellness und Spa

2008 wurde das Wolf Hotel zum Palasthotel – der Indoor Pool und die Sauna (die nunmehr adaptiert als „Kristallsaunen“ firmiert), wurden in den 90er Jahren dazugebaut. Weil ich ausgesprochenes Kaiserwetter bei meinem Aufenthalt hatte, wurde ich des Outdoor Pools nicht müde, auch weil man hier fast den ganzen Tag Sonne hat! Und morgens um 7 allein im Wasser plantschen – wenn da die Welt nicht in Ordnung ist. Zwei Tage später sollten übrigens bereits die Biker über die temporäre Rampe und damit über den Pool rasen…  Während der Outdoor Pool mit Blick zum Zwölferkogel und der Outdoor-Whirlpool sowie die angrenzenden Ruheräume großzügig, heutig und modern daherkommen, ist der Zugang zu den Kristallsaunen und der Indoor Pool für meinen Geschmack ein wenig #retro geblieben.

Dies macht allerdings der sehr höfliche Saunameister Daniel vom Balaton wieder mehr als wett – er lädt zum Hamam Aufguss in die Dampfkammer um 18 Uhr – leider aber erschien mir der Sonnenschein im wohltemperierten Whirlpool draußen mit Blick auf die abendlichen Berge gar zu verlockend, Sorry! Andererseits muss ich zugeben, dass die Kristallsaunen mit den alten Holzski als Deko doch auch witzig rüberkommen.

Im Untergeschoß gibt es übrigens auch reichlich Betätigungsmöglichkeiten für Kids und Teens und einen riesigen Skischuhraum, der erahnen lässt, was hier im Winter los sein mag. Schließlich liegt das Alpine Palace in Steinwurfentfernung der Reiterkogel Talstation. Will heißen: Die Downhillbiker im Sommer und die Skifahrer im Winter schwingen hier gleichermaßen neben der schönen Terrasse ab – man ist also hautnah beim Sport dabei.…während man sich in der Sonne von der Kulinarik verwöhnen lässt, den Gedanken an echten Sport mal wieder beiseite schiebt und seinen Tag revue passieren lässt. „Feel Royal – enjoy lässig“ eben.

                         

Alpine Palace Hinterglemm – Gemütlich Rundumadum

Bei jedem Aufenthalt ist die Saalbach JokerCard enthalten: Gratis Bergfahrten bei den zahlreichen Seilbahnen von Saalbach Hinterglemm u.v.m. Genial. Ich war vormittags auf der Reiteralm und nachmittags am Zwölferkogel. Raufgondeln ist meine ganz große Stärke.

  • Rundumadum Tipp 1: Reiteralm  mit der Reiterkogelbahn zum Barfußweg, zum Alpengarten und auf den Reiterkogelgipfel. Buttermilch mit Heidelbeeren schlempern auf der Sonnalm. 

Unbedingt beim Abstig nach Hinterglemm beim Alpenkino vorbeischauen!

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  • Rundumadum Tipp 2: Das fast 360 Grad Panorama vom Zwölferkogel genießen bis zur Glocknergruppe inkl. Kitzsteinhornspitzerl – über das Steinerne Meer und die Leoganger und Loferer Steinberge bis zum Kaisergebirge – ein Traum mit Heimat Panoramaweg. Die Talstation der Zwölferkogelbahn (auch hier Downhill Biker) befindet sich in Gehentfernung zum Hotel.

Rundumadum Tipp 3: Der nahe Zeller See. Badeplatz direkt neben dem Yachtclub oder das wunderschöne aber teure Strandbad Thumersbach mit Blick aufs Kitzsteinhorn genießen.

HINWEIS: Ich wurde vom Hotel Alpine Palace eingeladen, das Hotel für 2 Nächte zu besuchen. Für meinen Reise-, Arbeits- und Zeitaufwand rund um die Berichterstattung habe ich natürlich ein Honorar verrechnet. Entgeltliche Kooperation also. Wie unschwer bei Lektüre erkennbar, sind die im Artikel verarbeiteten Eindrücke dennoch meine höchstpersönlichen.


1 comment

mOsiunterwegs 10. Juli 2017 - 19:44

Ja macht Lust auf Urlaub

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